Infrastruktur

SpeedConnectAustria

07.11.2022

Glasfaser oder digitaler Bummelzug?

Sie kennen das vielleicht: auf dem Weg in den Urlaub in pittoresker Gegend genießt man gerne eine romantische Fahrt im dampflokbetriebenen Bummelzug. Nach der schnellen und einfachen Anreise brauchen die letzten Kilometer viel Zeit, tragen aber zu Entschleunigung und Entspannung bei. Viel weniger wünschen wir uns das bei der Übertragung von Information und Unterhaltung. Dringend benötigte Datenpakete sollen die letzten Kilometer sicher nicht mit dem digitalen Bummelzug reisen. Das muss auch nicht so sein, wenn man die richtige Technologie verwendet.

Die Dampflok ist nämlich ähnlich antiquiert wie der Datentransport über Kupferleitungen. Vor etwa 150 Jahren wurde mit dem Ausbau von Telefonnetzen begonnen. Damals ging es um die Übertragung von Sprachsignalen. Von Internet war noch lange keine Rede, schon gar nicht von Streaming in HD-Qualität oder von Videokonferenzen. Kupferkabel reichen längst nicht mehr aus für die riesigen Datenmengen und enormen Geschwindigkeiten, die wir heute brauchen. Daher wurden die wichtigen Überlandverbindungen in den vergangenen Jahrzehnten durch Glasfaserinfrastruktur ersetzt. Diese bietet ausreichend Kapazitäten für die stetig wachsenden Datenmengen und Übertragung in Lichtgeschwindigkeit – schneller geht es rein physikalisch nicht.

Turbo statt Engpass auf den letzten Metern

Doch was nützt die beste Glasfaserinfrastruktur, wenn für die Zuleitungen zum Haus nach wir vor nur Kupferkabel zur Verfügung stehen? In den vergangenen Jahren wurden technische Verfahren entwickelt, um aus der Technologie von Vorgestern noch etwas mehr herauszuholen. Doch die Möglichkeiten sind so gut wie ausgeschöpft. Kupferkabel sind am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angelangt, auch die Potenziale der Koaxialkabel liegen weit unter dem, was heute machbar ist. Es bleibt nichts anderes übrig, als auch die letzten Meter endlich durch Glasfaser zu ersetzen. In den Ländern Nordeuropas ist man damit schon sehr weit. Südostasien ist weltweit eine Musterregion beim Glasfaserausbau bis ins Haus. Österreich ist als eines der reichsten Länder Europas leider unter den Schlusslichtern, sowohl im EU-Vergleich als auch auf OECD-Ebene.[1]

Wir dürfen nicht länger warten: Vollgas beim Glasfaserausbau am Land

Das Internet ist die Schlüsselinfrastruktur des 21. Jahrhunderts. Mit Internetverbindungen auf Basis uralter Technologien hat der Wirtschaftsstandort Österreich massive Nachteile im internationalen Wettbewerb. Besonders spürbar wird das in ländlichen Regionen, wo der flächendeckende Glasfaserausbau teurer ist als in dicht besiedelten Gebieten. Kupfer ist ein Hemmschuh für ländliche Wirtschaftsräume und auch für die Lebensqualität am Land geworden. Die Digitalisierung wird regelrecht ausgebremst. Je schneller es gelingt, die Zuleitungen in die Häuser über Glasfaser zu realisieren, desto eher werden österreichische KMUs die Digitalisierung schaffen und desto mehr junge und gut ausgebildete Menschen werden am Land wohnen und arbeiten. Gerade die Corona-Lockdowns haben gezeigt, dass eine Familie mit einem Kupferanschluss nicht mehr auskommt. Home-Office und Home-Schooling für mehrere Familienmitglieder sind ein Ding der Unmöglichkeit.

Technologie für heute und morgen

Kupferkabel sind jetzt viele Jahrzehnte im Boden gelegen und sie wurden auch intensiv genutzt. Vor 150 Jahren hätte sich niemand träumen lassen, dass mehr als Sprache darüber übertragen wird. Ähnlich ist es jetzt mit Glasfaser. Die Infrastruktur, die jetzt ausgebaut wird, ist für viele Jahrzehnte ausgelegt. Sie unterstützt nicht nur Gigabit-fähige Bandbreiten, sie ist auch weitgehend unempfindlich gegen Umwelteinflüsse. Glasfaserkabel können nicht durch elektromagnetische Felder gestört werden, sie haben eine sehr geringe Anfälligkeit gegenüber Temperaturschwankungen und es gibt keine Beeinflussung der Signale durch benachbarte Fasern. Die Signale können über große Entfernungen transportiert werden, ohne dass sie verstärkt werden müssen. Bei Glasfaser gibt es keine Masse- oder Erdungsprobleme. Wenn die passive Infrastruktur einmal ausgebaut ist, ist der Aufwand für Wartung und Instandhaltung sehr gering und auch der Energieaufwand für den Betrieb der Netze ist minimal. Hinzu kommt, dass Glasfaser deutlich abhörsicherer ist als Datennetze, die mit elektromagnetischen Signalen arbeiten.

Glasfaser muss möglichst flächendeckend ausgebaut werden, die letzte Meile inklusive. Für die Wirtschaft. Für die Bevölkerung. Für die Zukunft.

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/415799/umfrage/anteil-von-glasfaseranschluessen-an-allen-breitbandanschluessen-in-oecd-staaten/

– I.WEIPPL (Quelle: Speed Connect Austria, Entgeltliche Einschaltung)

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