Mit einem innovativen Modell zur Sonnenenergie-Nutzung setzt die Marktgemeinde Thalheim ein starkes Zeichen für Energieunabhängigkeit – ohne das Gemeindebudget zu belasten.
Am 7. Mai 2025 wurde das Sonnenkraftwerk Thalheim feierlich eröffnet. Die moderne Anlage besteht aus drei Photovoltaikanlagen mit rund 370 kWp Gesamtleistung sowie drei Stromspeichern mit 600 kWh Kapazität. Möglich wurde das Projekt durch die Kooperation mit Kommunalvertrieb Pirker – ganz ohne eigene Investitionen.
Bgm. Andreas Stockinger:
„Wir als politisch Verantwortliche müssen in Zeiten wie diesen Zeichen setzen. Wir müssen Vorreiter sein und innovativ handeln, indem wir auf erneuerbare Energie umsteigen, CO2 reduzieren und die Umwelt nachhaltig schonen. Unsere Enkel und Urenkel sollen ja auch in einer Umwelt leben können, so wie wir es durften.“Â
Partnerschaftlich statt auf eigene Faust
Die Idee wurde 2023 beim Kommunalwirtschaftsforum geboren, als Amtsleiter Fritz Jonas auf Hannes Pirker traf. Dieser bringt mit seinem Unternehmen langjährige Erfahrung bei der Umsetzung dezentraler Energiesysteme für Gemeinden mit.
Amtsleiter Fritz Jonas: „Die Errichtung einer derartigen Anlage ist auch für eine Marktgemeinde wie unserer nur schwer möglich. Wir müssten dazu neben dem Tagesbetrieb viele personelle, zeitliche und fachliche Ressourcen freischaufeln. Vernünftiger ist es da, auf einen Partner wie Kommunalvertrieb Pirker zu setzen, der nicht nur das Know-how und die Erfahrung besitzt, sondern mit der ARGE Kommunale Energie auch die richtigen ExpertInnen für alle Projektphasen mitbringt.“
Nutzung statt Eigentum – mit Option auf Kauf
Unter dem Motto „Nutzen statt kaufen“ übernahm ein externer Partner Finanzierung, Errichtung und Betrieb der Anlage. Die Gemeinde stellt Dachflächen zur Verfügung und erhält im Gegenzug die erzeugte Energie für eigene Einrichtungen – mit der Möglichkeit, die Anlage nach 15 Jahren selbst zu übernehmen.
Vizebürgermeister Christian Haagen:
„Die großen Dachflächen der Tennishalle haben wir ja schon lange als ideal für die Installierung einer Photovoltaik-Anlage gesehen. Aber jetzt kam dazu, dass wir das Dach vor der Installation mussten. Die Sanierung und den Bau der PV-Anlage hätten wir kurzfristig nie im Budget unterbringen können.“
Effiziente Umsetzung, nachhaltiger Nutzen
Nach österreichweiter Ausschreibung ging der Zuschlag an PeakSun PV 1 – ein Joint Venture von E-Werk Wels und Kommunalkredit Wien. Nur wenige Monate später war das Sonnenkraftwerk betriebsbereit. Es deckt nun 60–90 % des Strombedarfs der versorgten Gemeindeeinrichtungen – und spart rund 159.000 kg CO₂ pro Jahr.
Nächster Schritt: Energiegemeinschaft
Thalheim plant nun die Gründung einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft, um überschüssigen Strom künftig innerhalb der Gemeinde weiterzugeben – statt ihn günstig ins Netz einzuspeisen.
Fazit für Gemeinden:
Das Beispiel Thalheim zeigt: Mit starken Partnern, durchdachtem Modell und klarer Zielsetzung können auch kleinere Gemeinden große Schritte in Richtung Energieautarkie und Klimaschutz machen – ohne dabei das eigene Budget zu belasten.
– I.WEIPPL (Quelle: Kommunalvertrieb Pirker, Entgeltliche Einschaltung)
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