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Europa

03.09.2019

Eine Partnerschaft mit Potenzial

Gemeinden sind die kleinsten Einheiten der Europäischen Union und daher von zentraler Bedeutung. Oftmals stehen sie jedoch vor großen Herausforderungen, die es zu überwinden gilt. Europäische Projekte im Jugendbereich haben das Ziel, solche kommunalen Herausforderungen in der Gemeinschaft zu bewältigen. Ob lokale Jugendprojekte oder internationale Jugendbegegnungen, ob Freiwilligeneinsätze einzelner Personen oder ganzer Gruppen, ob Jugendbeteiligungsprojekte in der Gemeinde oder auf europäischer Ebene: Sie alle vereint der gemeinsame Nutzen, Jugendliche für ihre Gemeinde und für Europa zu begeistern.

Projekte verwirklichen durch das Europäische Solidaritätskorps

Das Europäische Solidaritätskorps (ESK) ist ein Programm der Europäischen Union und bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich in Projekten im eigenen Land oder Ausland zu engagieren und somit einen wichtigen Teil für die Gemeinschaft und die Menschen in Europa zu leisten. Seit seiner Einführung im Dezember 2016 haben sich fast 72.000 Menschen registriert und fast 7.000 waren bereits aktiv an Projekten beteiligt. Es setzt sich aus insgesamt acht verschiedenen Programmen auseinander:

  • Erasmus+ Programm mit dem Europäischen Freiwilligendienst
  • EU-Programm für Beschäftigung und soziale Innovation
  • LIFE-Förderprogramm (L’Instrument Financier pour l’Environnment) für Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik
  • Europa für Bürgerinnen und Bürger
  • Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds
  • Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
  • Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
  • EU-Gesundheitsprogramme der Exekutivagentur für Verbraucher, Gesundheit, Landwirtschaft und Lebensmittel

Gefördert werden aktuell drei Formate: Bei den Freiwilligenprojekten engagieren sich junge Menschen bis zu zwölf Monate lang für ein Projekt. Die Freiwilligenteams bestehen aus zehn bis 40 Personen aus mindestens zwei verschiedenen Ländern und setzen sich für einen Zeitraum von zwei Wochen bis zu zwei Monaten für einen guten Zweck ein. Solidaritätsprojekte sind lokale Projekte, die von einer Gruppe von mindestens fünf Jugendlichen geplant, umgesetzt und abgeschlossen werden. Der Zeitrahmen beträgt dabei zwei bis zwölf Monate, wobei die erbrachte Zeit flexibel gehandhabt werden kann.

„Erasmus+: Jugend in Aktion“ für ein gemeinsames Miteinander

Erasmus+ nennt sich das EU-Förderprogramm für Bildung, Jugend und Sport, das im Jahr 2014 an den Start gegangen ist und bis Ende 2020 läuft. Unter dem Namen „Erasmus+: Jugend in Aktion“ sind Fördermöglichkeiten für Jugendprojekte bzw. die außerschulische Jugendarbeit zu finden. Insgesamt stehen im Programm europaweit 14,7 Milliarden Euro an Fördermitteln zur Verfügung, davon entfallen ca. 1,4 Milliarden auf den Jugendbereich.

Erfolge auf beiden Seiten

In einem europäischen Team und im unterstützenden Umfeld der Gemeinde können sich die Jugendlichen durch das Erasmus+-Programm neuen Herausforderungen stellen, bei vorwiegend körperlichen Tätigkeiten neue Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben, über sich hinauswachsen und ihr Selbstvertrauen stärken. Für die Freiwilligen, die teilweise aus benachteiligten gesellschaftlichen Verhältnissen stammen, sind die hier gemachten Erfahrungen gerade im Hinblick auf ihr späteres Arbeitsleben wertvoll. Auch die Gemeinden profitieren vom Engagement der Jugendlichen und dem Europäischen Solidaritätskorps. Die Partnerschaft zwischen Kommunen, Jugendlichen und Europa bietet somit allen Seiten die Chance, Erfolge zu feiern, Tolles zu leisten und den Zusammenhalt in der Gemeinde und über die Grenzen Österreichs hinweg zu stärken.

Beratung für die Antragsstellung

Für die Teilnahme muss von beiden Seiten – sowohl von Teilnehmern als auch von aufnehmenden Stellen wie etwa Gemeinden – lediglich ein Formular ausgefüllt werden. Trotzdem erfordert die Antragstellung auch Zeit und persönlichen Einsatz. Neben der Ausarbeitung von konkreten Projektideen und Umsetzungsmöglichkeiten mit Projektpartnern sind einige formale und inhaltliche Kriterien zu beachten. Zuvor muss sich eine Gemeinde auch im ESK akkreditieren lassen. Jedes österreichische Bundesland bietet daher kostenlose Beratung und persönliche Unterstützung an. Eine Liste der Kontaktstellen für die jeweiligen Bundesländer finden Sie in der Link-Box.

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