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26.04.2020

Folgen des Klimawandels und präventive Schutzmaßnahmen

Spürbar ansteigende Temperaturen und weniger Niederschläge sind Zeichen des Klimawandels und machen vor allem den Landwirten sehr zu schaffen. Gemeinden mit hohem Anteil an Landwirtschaften werden besonders mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert.

Es bleibt bei der Veränderung

Der Klimawandel dürfte wohl an Keinem spurlos vorübergegangen sein. Dennoch regt sich manchmal die Hoffnung, dass die spürbar gestiegenen Temperaturen und die anhaltende Trockenheit bloß eine Laune der Natur seien und das Pendel wieder in die Gegenrichtung ausschlagen wird.

Dafür gibt es allerdings keine Anhaltspunkte. Im Gegenteil: „Alles deutet darauf hin, dass die heißen Jahre bleiben und wir uns grundlegend auf neue Rahmenbedingungen einstellen müssen“, bestätigt Prok. Mag. Michael Zetter, Direktor Verkauf der Hagelversicherung. Das bedeutet nicht unbedingt weniger Niederschlag. Übers Jahr gesehen bleiben die durchschnittlichen Niederschlagsmengen in Österreich gleich. Verändert hat sich vor allem die Verteilung. Lange Phasen der Trockenheit wechseln mit Starkregen ab. Dadurch steigt die Gefahr von Überschwemmungen und Dürre. Vor 10 Jahren war Hagel noch das Hauptrisiko. In den letzten Jahren haben auch andere Risiken wie beispielsweise Dürre an Häufigkeit und Intensität zugelegt. Mit der Dürre gehen Ernteverluste und Schädlingsbefall einher, was vor allem den Landwirten sehr zu schaffen macht. Auch die Frostschäden haben an Bedeutung gewonnen. Durch den vorzeitigen Blühbeginn können Minusgrade in den Frühlingsmonaten erhebliche Schäden anrichten.

Folgen

Gemeinden mit hohem Anteil an Landwirtschaften werden besonders mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert. Dazu gehört auch die Ausbreitung von Tierseuchen, wie z.B. der Afrikanischen Schweinepest. Durch die milden Winter und den Klimawandel erhöht sich zum einen die Nahrungsgrundlage (fruchtbringende Bäume in den Wäldern) und zum anderen steigt die Fruchtbarkeit (frühere Geschlechtsreife und geringere Wintersterblichkeit) von Wildschweinen. Dadurch nimmt das Populationswachstum kontinuierlich zu. Die hohe Populationsdichte und die steigende Reisetätigkeit der europäischen Bevölkerung erhöhen das Risiko für eine raschere Seuchenausbreitung. Im Seuchenfall bei Wild- und Hausschweinen ist mit einem Preisverfall zu rechnen und im schlimmsten Fall können Gemeinden zum Sperrgebiet für Tiertransporte werden.

Das können Gemeinden tun

Nach dem Motto „Geht es den Bürger/-innen gut, geht es der Gemeinde gut“ ist es den Gemeinden ein großes Anliegen, dem Klimawandel entgegenzuwirken. „Schäden nehmen zu, wenn die Verbauung weiter voranschreitet“, bringt es Prok. Mag. Michael Zetter auf den Punkt. „Gemeinden sollen daher Maßnahmen ergreifen, um der steigenden Verbauung entgegenzuwirken.“

Dazu zählen:

  • Bewusstseinsbildende Maßnahmen
  • Anreizsysteme, damit leerstehende Industrie- und Gewerbegebäude wieder wirtschaftlich genutzt werden können. Derzeit stehen in Österreich ca. 40.000 ha Altbestände leer (entspricht Fläche von Wien).
  • Interkommunaler Finanzausgleich, um den Druck auf Gemeinden mit wenigen oder keinen Gewerbebetrieben zu nehmen
  • Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, da diese weniger Flächen beanspruchen
  • Ausweisung landwirtschaftlicher Vorrangflächen. Österreich zeigt einen bemerkenswerten Rückgang von Agrarflächen
  • In die Höhe und in die Tiefe statt in die Fläche bauen, z.B. bei Parkplätzen oder Verkaufsflächen

– C. RIHACEK (QUELLE: NV)

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