AGR

Umwelt

01.09.2020

Steigerung der Altglassammelmenge. Oder: Die Jagd auf das Marmeladeglas.

Weinflaschen werden korrekt entsorgt. Bierflaschen auch. Sofern diese Pfandflaschen sind, kommen sie ins Geschäft zurück. Doch Marmeladegläser und auch deren kleine Freundinnen, wie Pestogläser und andere, finden sich zum Leidwesen der Umwelt immer wieder im Restmüll.

Warum wird das Marmeladeglas falsch entsorgt?

Die Menschen in Österreich nehmen die Mülltrennung sehr genau. Zwei Drittel betrachten es als selbstverständlich, Altstoffe korrekt zu trennen. Immerhin 83% halten es für einen schweren Fehler, eine Glasflasche im Restmüll zu entsorgen. Für Marmelade-, Pesto- oder Gurkengläser ist der Wert nur bei 71%. Das heißt, 29% halten es für keinen schweren Fehler, diese Glasverpackungen im Restmüll zu entsorgen.

Natürlich fragten wir nach den Gründen für diese unterschiedliche Entsorgungsweise von Glasflaschen und anderen Glasverpackungen.

  • Als Hauptgrund wurde die ‚Bequemlichkeit‘ genannt.
  • Für rund 80% der Befragten liegt der Grund darin, dass in der Küche keine Sammelmöglichkeit für Altglas vorhanden ist.
  • Und für knapp 50% der Befragten bestehen Unsicherheiten, ob sie leicht verunreinigte Gläschen zum Altglas geben dürfen.

Es ist nachvollziehbar, dass in kleinen städtischen Küchen jeder Quadratmeter kostbar ist und als Wohnraum genutzt wird. Mag sein, dass es manchen Menschen zu schade scheint, Wohnraum für die Altglassammlung zu widmen. Wir können das gut verstehen. Und doch bitten wir alle, mit Altglas sorgfältig umzugehen und es richtig zu entsorgen.

Was die Sauberkeit betrifft:

Glasverpackungen müssen ‚restentleert‘ sein. So lautet der Terminus technicus. Das heißt, ausgewaschen oder ausgelöffelt. Es ist nicht nötig, sie extra zu waschen.

Jede Glasverpackung gehört zum Altglas!

Altglas zu recyceln, also wieder einzuschmelzen und neue Glasverpackungen daraus zu produzieren, ist ein vergleichsweise einfacher und zugleich sehr wirkungsvoller Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz. Dank getrennter Sammlung und stofflicher Verwertung von Glasverpackungen sparen wir jährlich beträchtliche Mengen an Rohstoffen. Und zwar rund

  • 168.000 Tonnen Quarzsand
  • 54.000 Tonnen Kalk und Dolomit
  • 42.000 Tonnen Soda
  • 588.000 m³ Abbauvolumen
  • 219.000 m³ Deponievolumen für Einwegglas
  • 230.000.000 kWh elektrische Energie
  • 6.000.000m³ Erdgas

Je 10 % Altglas bei der Neuproduktion reduzieren 3 % Energieverbrauch und 7 % CO2-Emissionen. Die jährliche Einsparung an elektrischer Energie entspricht dem Jahresbedarf von etwa 52.000 Haushalten und reduziert unser aller CO2-Footprint.

Schenkt uns neues Leben, recycelt uns!

– I. WEIPPL (QUELLE: AGR, Entgeltliche Einschaltung)

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