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Bundesländer

Coronavirus

11.01.2021

Länder übernehmen Koordination der Corona-Impfungen

Die Bundesländer übernehmen ähnlich wie bei den Massentests die Koordinierung der Corona-Impfungen vor Ort. Der Bund bleibt weiter für die Anschaffung zuständig, definiert die Mengenkontingente und die Impfstrategie und organisiert den Transport, das Verimpfen vor Ort wird aber von den Ländern organisiert und gesteuert. Darauf haben sich Bund und Länder bei einer Videokonferenz am Freitag geeinigt. Beide Seiten zeigten sich mit dem Gespräch zufrieden.

Einzig das Burgenland meldete Unterstützungsbedarf durch das Bundesheer an. Laut der burgenländischen Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf brauche es die Unterstützung des Heeres sowohl für die Massentests als auch bei den Impfungen. Noch nicht klar sei auch, wie die übergeordnete Impfstrategie in den Bundesländern umgesetzt wird, dies werde jetzt ausgearbeitet. Zunächst werde jedenfalls die ältere Generation geimpft.

Peter Kaiser sieht „Effizienzsteigerung“

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser erklärte am Freitagnachmittag in einer Videokonferenz mit Journalisten, dass es beim Thema der Verteilung um eine „Effizienzsteigerung“ gegangen sei. Die Länder seien weiterhin dem Impfplan des Bundes verpflichtet. „Aber wie man vor Ort damit umgeht, wo die größte Effizienz ist, bleibt jenen vor Ort überlassen.“ Beschaffung und Zustellung des Impfstoffes werde weiterhin der Bund übernehmen, wohin die Dosen geliefert werden, bestimmen aber die Länder.

Günther Platter: „Jede Impfdosis schnellstmöglich verimpfen“

Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter zeigte sich mit dem Ergebnis der Bund-Länder-Videokonferenz zufrieden. Das gemeinsame Ziel sei es, dass jede einzelne Imfpdosis schnellstmöglich verimpft werde und alle vulnerablen Gruppen umgehend durch eine Impfung geschützt werden können. „Ich freue mich, dass die Impfstoff-Koordination und Organisation nun individuell von den Ländern vorgenommen werden kann“, erklärte Platter.

Mikl-Leitner: „Gut aufgestellt“

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bekräftigte ebenfalls, dass ihr Land auf die anstehenden Impfungen vorbereitet sei. „Wir haben uns in Niederösterreich in den vergangenen Monaten intensiv vorbereitet und sind organisatorisch und strukturell sehr gut aufgestellt“, so Mikl-Leitner. „Jetzt geht es darum, alle Impfdosen, die wir abrufen können, ohne jede Verzögerung zu verimpfen.“

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig bekräftigte nach der Unterredung, dass er die Position Vorarlbergs und Tirols – wonach die Koordination bei den Ländern liegen solle – unterstützt habe. Wien, so betonte er in seiner Stellungnahme, setze dies bereits um. Man habe damit auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Weiters habe er darauf hingewiesen, dass auch die Zweitimpfung bei der Strategie stets mitgeplant werden müsse. Ludwig sprach sich zudem dafür aus, bei der Impfung von Berufsgruppen auch die Sozialpartner bei der Erstellung des entsprechenden Konzeptes mit einzubeziehen.

BK Kurz: „Beim Impfen zählt jeder Tag“

„Wir haben heute gemeinsam vereinbart, dass die Beschleunigung der Impfstrategie weiter intensiviert wird. Beim Impfen zählt jeder Tag. Komplizierte Prozesse, unnötige Lagerung und Bürokratie dürfen dem nicht im Weg stehen. Es ist jetzt wichtig, dass ältere Personen über 80 und vulnerable Gruppen rasch Zugang zur Impfung bekommen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz nach dem Gespräch in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.

„Unser aller Ziel ist es, dass die Impfungen schnellstmöglich bei jenen ankommen, die sie dringend brauchen. Bund und Länder sind bestrebt, so rasch wie möglich zu impfen und nichts in Lagern liegen zu lassen. Als Bundesländer nehmen wir gerne die Koordinierung der Impfdosen, die wir bekommen, in die Hand“, so der steirische Landeshauptmann und Vorsitzende der Landeshauptleute-Konferenz Schützenhöfer.

– Redaktion (Quelle: APA)

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