Natur im Garten

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19.04.2021

Pilzkrankheiten an Obst- und Zierbäumen: Monilia Spitzendürre

Bei der Spitzendürre handelt es sich um eine Pilzkrankheit die aus dem Obstbau bekannt ist. Da im öffentlichen Grünraum oft Zierkirschen und neuerdings auch andere Obstgehölze zur Nutzung der Bürgerinnern und Bürger gepflanzt werden, ist dieses Thema auch für Grünraumpfleger interessant.

Monilia laxa, so heißt dieser Pilz, der vor allem an Steinobstbäumen wie Zwetschken, Marillen, oder Kirschen sein Unwesen treibt. Im öffentlichen Grünraum sind manchmal auch Zierkirschen betroffen, die wegen ihrer zartrosa Blütenfarbe gerne als Alleebäume gepflanzt wurden.

Wie erkenne ich einen Befall?

Der Pilz infiziert die Pflanze über die Blüten, welche zu welken und zu vertrocknen beginnen. Die Welke beginnt an den äußeren Astbereichen, von dort wandert die Infektion entlang der Leitungsbahnen in Richtung des Stammes. Die Blätter und Blüten welken innerhalb kurzer Zeit, werden braun, vertrocknen und bleiben hängen. Wird nicht eingeschritten, können ganze Astbereiche absterben.

Wenn die Infektion anhand des hier beschriebenen Erscheinungsbildes bemerkt wird, sollten befallene Zweige bis ca. 20cm ins gesunde Holz zurückgeschnitten und entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Diese phytosanitäre Maßnahme ist auch wichtig um eine Neuinfektion in den folgenden Jahren zu verhindern. Der Pilz überwintert nämlich in hängengebliebenen und vertrockneten Blütenbüscheln, dürren Zweigen, oder Fruchtmumien. Ab 10°C werden dort im nächsten Frühling Pilzsporen gebildet, welche die Blüten wieder infizieren können. Tritt diese Erkrankung über mehrere Jahre hindurch am selben Baum auf, kann dieser zur Gänze absterben.

Wie kann ich vorbeugen?

Vorbeugend können Pflanzenstärkungsmittel, welche Schachtelhalmextrakte enthalten, zum Einsatz kommen (https://www.naturimgarten.at/guetesiegel). Sie fördern die Widerstandskraft der Pflanze. Schnittmaßnahmen, welche auf eine Auslichtung der Krone abzielen, dienen der Vermeidung von Pilzinfektionen, weil die Blätter nach Niederschlägen besser abtrocknen können.

Speziell wenn zur Blütezeit kalte, feuchte Witterung herrscht, oder generell hohe Luftfeuchtigkeit, können Fungizide, die im biologischen Landbau zugelassen sind, verwendet werden. Das sind z.B. Pflanzenschutzmittel auf Basis von Kaliumhydrogencarbonat.

Nähere Informationen und Beratung erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ unter 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

Text: Bernhard Haidler, Natur im Garten

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

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