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12.04.2022

Thujenminiermotte: Der bekannteste Schädling an der Thuje

Obwohl vermehrt heimische und ökologische und wertvolle Sträucher im öffentlichen Raum gepflanzt werden, gibt es nach wie vor viele Thujen, die in der Vergangenheit als blickdichte Hecken und als Abgrenzung zum Verkehr gepflanzt wurden. Eine kleine Schmetterlingsraupe sorgt hier mit ihrem Fraß oft für ein nicht sehr attraktives Erscheinungsbild.

Die Thujenminiermotte (Argyresthia thuiella) ist trotz ihrer geringen Größe (die Raupen werden nicht länger als 3 mm) ein sehr ernst zu nehmender und häufiger Schädling vieler Thujenhecken. Gegner von Thujenhecken könnten nun anmerken, dass es ohnehin besser sei andere, ökologisch wertvollere Gehölze als die Thuje zu pflanzen, die z.B. Früchte als Nahrung für Vögel oder Blüten für Insekten bieten. Aber immerhin, Thujen sind grün, produzieren Sauerstoff wie jede Pflanze, filtern Feinstaub aus der Luft und bieten Nistplätze für Vögel.

So erkennen Sie den Befall

Bei einem Befall beginnen im Frühling die Triebspitzen sich zuerst gelb und dann braun zu verfärben, im Mai kommt es dann oft zur totalen Verkahlung der Triebspitzen. Im Gegensatz zu Pilzerkrankungen oder Trockenschäden erscheinen die vergilbten bzw. abgestorbenen Schuppenzweige im Gegenlicht durchscheinend. Zwischen der oberen und unteren Schuppenhaut können  die Fraßspuren („Minen“) der Räupchen deutlich erkannt werden. Oft sogar die Raupen selbst oder ihre Kotkrümel oder Puppen. An der Basis des befallenen Triebes ist ein kleines Bohrloch erkennbar.

Die weißlich – gelben Motten, welche eine Flügelspannweite von 4-8 mm aufweisen, treten nach der Verpuppung ab Mitte Juni in Erscheinung und legen ihre Eier zwischen die Blattschuppen der Triebspitzen. Ab August schlüpfen die Raupen und bohren sich in die Triebspitzen. In milden Wintern kann der Fraß der Raupen auch in der kalten Jahreszeit weitergehen.

Rechtzeitig handeln ist wichtig

Die beste Maßnahme gegen diesen Schädling ist ein regelmäßiger Schnitt der Hecken, noch bevor die Falter ausschlüpfen. Mit der Entsorgung des Schnittgutes kann einem weiteren Befall gut vorgebeugt werden (Biotonne).

Aus Sicht der Ökologie und der Artenvielfalt ist auch ein mittel- oder langfristiger Ersatz von Thujen durch Mischhecken mit heimischen Sträuchern überlegenswert. Werden mehrere verschiedene Arten in eine Hecke gepflanzt, so sind die Pflanzen nämlich einem bestimmten Schädling nicht vollkommen ausgeliefert.

Viele Anregungen zur Auswahl und Pflanzung heimischer Wildgehölze finden Sie in unserem Heckennavigator www.willheckehaben.at

Weitere Infos beim Grünraumservice am „Natur im Garten“ (02742/74 333) und unter www.naturimgaten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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