Natur im Garten

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14.06.2022

Biologische Unkrautbekämpfung: Biologisch abbaubare Unkrautbekämpfungsmittel

Zur Bekämpfung von Unkraut im öffentlichen Grünraum werden häufig thermische oder mechanische Methoden wie Flämm- oder Bürstgeräte empfohlen.  Es gibt jedoch auch die Möglichkeit Spritzmittel einzusetzen, deren Wirkstoffe biologisch abbaubar sind. – vor allem an Stellen, an denen eine thermische oder mechanische Bekämpfung schwierig ist.

 

Einschränkend muss hier aber gleich vorab erwähnt werden, dass auf versiegelten Flächen wie Beton oder Asphalt überhaupt keine Spritzmittel verwendet werden dürfen, auch wenn sie „bio“ sind. Das ist gesetzlich so vorgesehen und hat den Hintergrund, dass die ausgebrachten Mittel von diesen Belegen ungefiltert in den Kanal oder Gewässer gelangen, wo sie Gewässerorganismen beeinträchtigen können.

Die Anwendung jeglicher chemischer Unkrautbekämpfungsmittel beschränkt sich also auf versickerungsoffene Beläge, wie Kieswege oder wassergebundene Decken. Durch die Filterwirkung des Bodens gelangen nämlich viel weniger belastende Substanzen in das Grundwasser.

Pelargonsäure – das ist zu beachten

Der bekannteste biologisch abbaubare Wirkstoff gegen Unkraut ist die Pelargonsäure. Sie wird aus Rapsöl hergestellt. Es handelt sich dabei um eine Fettsäure wie sie auch in der Natur vorkommt und die Umwelt daher nicht belastet.

Sie ist in der Lage die schützende Wachsschicht der Blätter zu durchdringen und die Zellhaut der äußersten Zellschicht (Epidermis) zu zerstören. Dadurch kommt es zum Austritt von Zellinhaltsstoffen, insbesondere Wasser. Das führt zur Vertrocknung der Pflanze.

Zu beachten ist, dass Pelargonsäure nur bei unmittelbarem Pflanzenkontakt wirkt, also nur die Pflanzenteile, die auch von dem Wirkstoff getroffen wurden, absterben. Es besteht keine Wurzelwirkung, daher empfiehlt es sich die Behandlung nach 4-8 Wochen zu wiederholen. Am besten alternierend mit thermischen oder mechanischen Methoden.

Die optimale Wirkung entfalten Unkrautbekämpfungsmittel mit dem Wirkstoff Pelargonsäure zwischen Temperaturen von 10° und 25°C, die Blätter sollten zum Zeitpunkt der Anwendung trocken sein, um Verdünnungseffekte zu vermeiden. Mit diesen Mitteln können alle herkömmlichen Unkräuter wie Löwenzahn, Wegerich-Arten oder Gräser bekämpft werden, sowie auch Moose oder Algen.

Weitere Infos zu allen Grünraumthemen erhalten Sie beim Grünraumservice am „Natur im Garten“ Telefon +43 (0) 2742/74 333

Ein Verzeichnis aller Pflanzenschutzmittel die mit dem „Natur im Garten – Gütesiegel“ ausgezeichnet wurden finden Sie unter

www.naturimgarten.at/pflanzenschutzmittel

– I.WEIPPL (Quelle:  Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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