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Energie

13.09.2022

Regierung präsentiert Energiesparkampagne

Die Regierung hat am Montag ihre Energiesparkampagne vorgestellt. Mit Maßnahmen, die „unkompliziert und ohne viel Geld in die Hand zu nehmen, zu Hause umsetzbar sind“, könnten insgesamt 11 Prozent des derzeitigen Energieverbrauchs eingespart werden, sagte Klimaministerin Leonore Gewessler in einer Pressekonferenz. Vermittelt werden sollen die Energiespartipps bis einschließlich März mittels Werbekampagne. Auch über verbindliche Maßnahmen denkt die Regierung nach.

Jede Gemeinde kann außerdem bei Interesse Zugang zum Downloadbereich der Mission 11 erhalten und die dort laufend ergänzten Videos, Sujets, und Tipps Downloads für die Gemeindezeitung oder Gemeindehomepage verwenden: Einfach Mail an stabst-dialog@bmk.gv.at mit Betreff „Ersuche um Zugang zu Mission 11 Downloads“ senden und Gemeindenamen angeben.

Kleine Dinge machen großen Unterschied

Es seien „kleine Dinge, einzelne Verhaltensänderungen, die in Summe einen Unterschied machen“, so die Ministerin. Die Regierung empfiehlt etwa, die Raumtemperatur zu senken, Fenster abzudichten, den Gefrierschrank abzutauen oder die Energiesparprogramme bei Waschmaschine und Geschirrspüler zu nutzen. Das seien Tipps, die man sofort umsetzen könne. Zusätzlich sei auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Umbau der Industrie hin zu nachhaltigen Produktionsprozessen notwendig.

„Die Situation ist ernst“, sagte Arbeitsminister Martin Kocher. Die hohen Energiepreise, vor allem der hohe Gaspreis, würden Haushalte und Unternehmen enorm belasten. Neben den Maßnahmen, die die Regierung zur Abfederung der Teuerung treffe, müsse jetzt alles getan werden, um sparsam mit Energie umzugehen. „Jeder Prozentpunkt an Stromverbrauch, den wir einsparen, hilft natürlich, Gaskraftwerke seltener zu brauchen“, so der Minister. Die Energiesparkampagne versuche daher, das Bewusstsein zu stärken, dass „jeder und jede mit seinem Verhalten wirklich etwas bewirken“ könne.

Sparpotenzial von insgesamt 11 Prozent

In den vergangenen Jahrzehnten sei der effiziente Einsatz von Energie eher in den Hintergrund gerückt, weil die Preise relativ niedrig gewesen seien und es vermeintlich genug Energie gegeben habe, sagte Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft. Ein großer Teil des österreichischen Stroms komme zwar aus erneuerbaren Quellen, vor allem im Winter werde aber auch ein Teil des Verbrauchs durch Gaskraftwerke gedeckt. Deshalb sei es notwendig, die Nachfrage nach Energie, besonders nach Strom, zu senken. „Die Maßnahmen klingen vielleicht ein bisschen banal, man weiß vieles, aber ob man es im Alltag wirklich umsetzt, ist eine andere Frage“, sagte Schmidt.

Die Basis der Energiesparkampagne bildet eine Untersuchung der österreichischen Energieagentur. Diese beschäftige sich „seit 40 Jahren mit Energiesparen, 39,5 Jahre davon hat es niemanden interessiert“, sagte Geschäftsführer Franz Angerer. Im letzten halben Jahr habe sich vieles verändert. Die Energieagentur hat im Auftrag der Regierung geschätzt, wie viel Energie im Privatbereich kurzfristig eingespart werden kann. Dazu habe man sich verschiedene Musterhaushalte angeschaut und unterschiedliche Einsparmöglichkeiten bewertet. Demnach könnten mit den empfohlenen Maßnahmen in den Bereichen Strom, Wärme, Mobilität und Warmwasser insgesamt 11 Prozent des derzeitigen Energieverbrauchs eingespart werden.

Verbindliche Maßnahmen für öffentliche Gebäude in Ausarbeitung

Neben der Energiesparkampagne arbeite die Regierung auch an mittel- und längerfristigen Maßnahmen zum Energiesparen, darunter etwa das Energieeffizienzgesetz. Auch ein Paket von verbindlichen Maßnahmen werde aktuell im Klimaministerium ausgearbeitet, dieses müsse dann aber noch in der Koalition diskutiert werden. Konkrete Angaben machten Gewessler und Kocher hier allerdings nicht.

Gemeindeämter mit 19 Grad Raumtemperatur

Unter anderem soll die Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden mit 19 Grad Celsius limitiert wird. Das solle nicht in Schulen und Krankenhäusern, aber in Gemeindeämtern und Ministerien gelten. Auch ein Verbot von Werbebeleuchtung nach 22.00 Uhr steht im Raum. Geprüft wird offenbar auch ein Aus für Heizschwammerln in der Gastronomie. Auf nationaler Ebene stoße man dennoch an gewisse Grenzen, deshalb erwartet die Energieministerin Vorgaben auf EU-Ebene, so die Ministerin.

Tipps zum Energiesparen finden Sie unter den Links unten. Das Klimaschutzministerium stellt zusätzlich Werbemittel für Ihre Gemeindemedien zur Verfügung. Dafür können Sie sich gerne an die Stabsstelle Dialog zu Energiewende und KIimaschutz im Klimaschutzministerium wenden: stabst-dialog@bmk.gv.at

-REDAKTION (Quelle: APA)

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