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Salzburg

23.08.2019

Salzburg bleibt in schwarzer Hand

Bei den Kommunalwahlen in Salzburg hat die ÖVP ihre Dominanz weiter ausbauen können: Landesweit gewann die Volkspartei deutlich dazu und stellt in 90 der 119 Gemeinden schon fix den Bürgermeister. In elf Gemeinden wird es am 24. März 2019 eine Stichwahl um den Bürgermeistertitel geben.

Bei den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg am 10. März 2019 geht die ÖVP als Sieger hervor: Sie erreichte in mehreren Gemeinden erneut oder neu die absolute Mehrheit und holte landesweit 47,5 Prozent der Wählerstimmen. An zweiter Stelle bleibt die SPÖ mit 27,6 Prozent. Die FPÖ musste leichte Rückgänge verzeichnen, bleibt aber insgesamt vor den Grünen.

Wenige rote Hochburgen

Grundsätzlich waren die Ergebnisse in den einzelnen Gemeinden dennoch sehr unterschiedlich. In Viehhofen erzielte die ÖVP fast 78 Prozent der Stimmen, das sind um 26 Prozentpunkte mehr als zuletzt. Hier war die SPÖ gar nicht angetreten. Ihr bestes Ergebnis konnte die Volkspartei mit 80,1 Prozent in Plainfeld erzielen. Die Sozialdemokraten mussten in einigen Gemeinden Verluste einstecken und mehrere ehemals rote Bürgermeisterposten gingen an die ÖVP.

In der Bezirkshauptstadt Hallein hingegen gibt es nach zwischenzeitlicher schwarzer Regentschaft wieder eine SPÖ-Mehrheit. Auch in Schwarzach, Bischofshofen, Bürmoos, Dienten am Hochkönig und Lend konnte die SPÖ eine absolute Mehrheit erzielen. Mit über 25 Prozentpunkten mehr als bei der letzten Wahl 2014 legte die SPÖ in Rauris einen wahren Erdrutschsieg hin. In Filzmoos konnten die Roten ebenfalls um zwölf Prozent zulegen, die absolute Mehrheit bleibt aber bei der ÖVP. Laut vorläufigen Ergebnissen sind jetzt nur mehr 13 statt zuletzt 17 von 119 Gemeinden in roter Hand. Die FPÖ konnte mit 49,9 Prozent in St. Margarethen im Lungau ihr bestes Ergebnis erzielen, die Grünen haben landesweit in Goldegg mit über 26 Prozent am besten abgeschnitten.

Die ÖVP bleibt die stärkste Partei in Salzburg. Grafik: Kommunalnet/Gemeindebund

Historisches Ergebnis in der Stadt

Die ÖVP hat mit 36,7 Prozentpunkten erstmals in der Nachkriegszeit eine Mehrheit in der Stadt Salzburg erzielt. Die SPÖ rutschte von 33 auf 26,8 Prozent ab und die grüne Bürgerliste konnte sich mit mehr als 15 Prozent an ditter Stelle halten. Die FPÖ und die NEOS mussten jeweils zwei und drei Mandate abgeben. In der Stadt Salzburg traten insgesamt neun Parteien an, acht davon stellten einen Bürgermeisterkandidaten. Am 24. März wird in einer Stichwahl zwischen Amtsinhaber Harald Preuner von der ÖVP und SPÖ-Kandidaten Bernhard Auinger über das Bürgermeisteramt in der Stadt Salzburg entschieden.

Bürgermeisteramt in schwarzer Hand

Insgesamt dominiert in Salzburg die ÖVP den Bürgermeistersessel. 90 von 119 Gemeinden haben bereits fix einen Bürgermeister von der Volkspartei. In elf Gemeinden fällt die Entscheidung über das Bürgermeisteramt bei der Stichwahl am 24. März 2019. Die SPÖ stellt in 13 Gemeinden den Ortschef, in vier Gemeinden kommen die Bürgermeister aus Namenslisten und die 4.800-Einwohner-Gemeinde Radstadt hat trotz ÖVP-Mehrheit den einzigen FPÖ-Bürgermeister. In 32 der 119 Gemeinden stand nur ein Kandidat zur Auswahl, den stärksten Zuspruch für die ÖVP bekam der Kandidat mit 96,4 Prozent der Stimmen in Plainfeld. Die Bürgermeisterin mit den meisten Stimmen ist Sonja Ottenbacher in Stuhlfelden mit 91,3 Prozent.

Mehr Bürgermeisterinnen als zuvor

Fest steht bereits, dass es mit mindestens acht und maximal neun Frauen mehr Bürgermeisterinnen geben wird als zuvor. Salzburg lag bisher mit fünf Ortschefinnen bundesweit am letzten Platz, nun liegt das Bundesland gleichauf mit Kärnten an vorletzter Stelle vor Vorarlberg. Insgesamt wurden 34.804 Wahlkarten ausgestellt, die Auszählung der Briefwahl ist noch nicht abgeschlossen. Im Vergleich zu den Wahlen 2014 ist die Wahlbeteiligung gesunken. Damals haben noch 64,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, diesmal lag die Beteiligung bei 63,1 Prozent.

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