ZVG

26.08.2019

Raach am Hochgebirge – Neue Spitze am Gipfel

Ein neue Persönlichkeit nicht an der Berg- sondern der Ortsspitze hat die Gemeinde Raach am Hochgebirge: Bürgermeister Rupert Dominik beendet nach 19 Jahren als Ortschef seine politische Karriere. Er macht Platz für eine neue Generation.

Von Anfang an dabei

Raach am Hochgebirge erlebte in den vergangenen Jahrzehnten einige tiefgreifende strukturelle Veränderungen. Erst 1971 mit den Gemeinden Trattenbach und Otterthal zu einer Gemeinde fusioniert, wurde der Zusammenschluss 14 Jahre später vom Verfassungsgerichtshof wieder aufgehoben – eine Zeit, in der neue Ansätze gefragt waren. Diese „Neuerfindung“ seiner Heimatgemeinde nahm Rupert Dominik seinerzeit zum Anlass, sich im Gemeinderat zu engagieren. Nach dem Eintritt folgte bald die Ressortübernahme als geschäftsführender Gemeinderat, später rückte Dominik in die Funktion des Vizebürgermeisters vor. Im Milleniumsjahr 2000 folgte dann die Wahl an die Ortsspitze.

„Zum Wohle der Gemeinde“

Bürgermeister zu sein bedeutete für Dominik weit mehr als nur gewähltes Oberhaupt zu sein. „Ich wollte damals Bürgermeister werden, weil man als Bürgermeister zum Wohle der Gemeinde gestalten kann“, berichtet er über seine Beweggründe. Die vielen umgesetzten Projekte, die in die Amtsperiode Dominiks fallen, sind Zeugnis dieser Ambition. Besonderen Fokus legte der 65-Jährige in seiner 19-jährigen Amtszeit auf die Stabilisierung der Einwohnerzahlen, durch Maßnahmen, wie die Förderung leistbarer Wohnungen. Auch auf die Kinderbetreuung legte Dominik stets großen Wert. So war der Kommunalpolitiker maßgeblich am Ausbau des Kindergartens beteiligt, welcher in Raach besonders geschickt gelöst wurde: Die neue Bausubstanz wurde in und um den 400 Jahre alten denkmalgeschätzten Pfarrhof eingeplant, um so den alten Gemäuern neues Leben einzuhauchen.

Als Vordenker bewies sich Dominik vor allem in den letzten Jahren. Während in vielen anderen Gemeinden über Schritte zum Glasfaserausbau nur nachgedacht wurde, ist in Raach am Hochgebirge etwas gemacht worden: Das gesamte Gemeindegebiet wurde mit einer Leerverrohrung für Glasfaserinternet ausgestattet, was in weiterer Folge eine erleichterte Aufrüstung der Internetverbindung ermöglichen soll.

Ein Mediator

Als Ruhepol fungierte der Ortschef seit Beginn seiner Amtszeit: „Meine Ruhe und Besonnenheit“ bezeichnet er als seine Stärken in der Führung der Ortsgeschäfte – ein Stil der offenbar stets gut angekommen ist. Er selbst möchte nun aber einen Schlussstrich unter seine kommunale politische Karriere ziehen. „Nach 34 Jahren im Gemeinderat und davon 19 Jahre als Bürgermeister bin ich der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, die wunderbare Berufung ‚Bürgermeister‘ in jüngere Hände zu legen“, berichtet der 65-Jährige. Seine Nachfolge trat am 4. Jänner 2019 Thomas Stranz an, eine Übergabe, die nach eigenen Angaben bereits seit gut einem Jahr vorbereitet wurde.

Laut eigenen Angaben möchte Rupert Dominik seine Position als Funktionär beim niederösterreichischen Gemeindebund weiterhin wahrnehmen und bis zum Ende der regulären Funktionsperiode seine Erfahrungen einbringen.

Kein leichter Abschied

Durch die lange Dienstzeit hat Dominik die Entwicklung der Gemeinde Raach am Hochgebirge maßgeblich mitgeprägt. Bestätigt in seiner Arbeit sieht sich der Polit-Pensionist „wenn die Menschen bei der Bürgermeister-Verabschiedung sagen: ‚Schade, dass du schon gehst.'“

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