waizenkirchen.at

28.08.2019

22-jähriger DJ wird Ortschef

Nach dem überraschenden Rücktritt von Wolfgang Degeneve als Bürgermeister Waizenkirchens im Sommer 2018 wurden die Bürgerinnen und Bürger am 11. November zur Wahlurne gebeten. Zur Wahl stellte sich ein Kandidat, der der jüngste Bürgermeister Oberösterreichs werden wollte: Der 22-jährige Fabian Grüneis hat es geschafft und trägt sich damit in die Liste der jüngsten Ortschefs ein.

Politik und Party

Fabian Grüneis ist dabei alles andere als ein regulärer Kandidat auf den Posten gewesen – abgesehen von seinem jungen Alter ist Grüneis passionierter Musiker: Als „DJ Greenice“ legte er bereits auf dem Elektromusik-Festival „Electric Love“ in Salzburg auf und brachte die Menge zum Toben – Zuspruch den er sich auch auf der politischen Ebene zugesichert hat.

Der 22-Jährige ist abgesehen von seiner Musikerkarriere auch sehr versierter Politiker. Als Gründer und Vorsteher der Waizenkirchner Jungen Volkspartei konnte er bereits in jungen Jahren Erfahrung sammeln, was es bedeutet eine Führungsaufgabe zu übernehmen. Auch als Landesschülersprecher konnte er im Alter von 17 Jahren erste politische Erfahrungen sammeln. Bald darauf kam dann die Berufung in den Gemeinderat, wo Grüneis für Vereins-, Sport- und Kulturangelegenheiten, sowie für Ehrenamt und auch Jugend verantwortlich war.

„Übernehme gern Verantwortung“

Hinsichtlich der großen Aufgabe, die ihm in Zukunft bevorsteht, zeigt sich der der Absolvent der HTL-Grieskirchen motiviert: „Ich bin schon einige Jahre mit viel Freude politisch engagiert und übernehme gerne Verantwortung.“ In den kommenden Tagen will er sich „vor allem in die neue Position gut einarbeiten und gleich mit den Kollegen den Kontakt knüpfen – am Montag lade ich im Gemeindeamt alle zum Frühstück ein und dann geht´s mit der Arbeit schon los“, meint er gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten.

Einiges an Arbeit wird auch auf den „Jungspund“ warten – die laufende Sanierung des Marktplatzes von Waizenkirchen wird in den kommenden Monaten große Aufmerksamkeit erfordern und auch in Sachen Verkehr und Verkehrsberuhigung „wird ab Montag an Lösungen gearbeitet“. Bedingt durch seine beruflichen Funktion als PR-Fachmann möchte Grüneis auch besonderen Fokus auf Kommunikation legen und durch diverse soziale Medien die Bürger am Laufenden halten und aktiv zur Beteiligung anregen.

Vorschusslorbeeren kommen von allen Seiten: Landeshauptmann Thomas Stelzer, der der Wahl am Sonntag persönlich beiwohnte und einer der ersten Gratulanten war, zeigte sich erfreut über das Ergebnis des Jungpolitikers: „Fabian Grüneis wird sicher einen ganz frischen Wind in die Gemeinde bringen und viele neue Ideen hereinbringen – da bin ich mir sicher!“

„Für mein Alter kann ich nichts!“

Skepsis, einem doch so jungen Menschen die Ortsführung zu überlassen, gab es seitens der Bevölkerung offensichtlich keine: Insgesamt 52,4 Prozent der 3.007 Wahlberechtigten stimmten für Grüneis, der sein Alter eher als Grund und nicht als Hindernis sieht. „Die Politik soll man nicht den alten Hasen überlassen“, meint er schmunzelnd in Anbetracht des Alters seiner Mitbewerber gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten – der Kandidat der FPÖ, Gerhard Kaltseis, ist 47 Jahre alt, der Bürgermeisterkandidat der Grünen, Andreas Aumayr, ist 53.

Seinen Job als PR-Fachmann will Grüneis in Zukunft hintanstellen – er möchte weiterhin Teilzeit arbeiten, den Rest seiner Zeit will er ganz der neuen Aufgabe als Ortschef widmen. Auf die Frage, ob er jetzt als Ortschef sein DJ-Pult ruhen lassen muss, meint Grüneis gegenüber dem ORF: „Ein Jäger hört ja auch nicht auf zu jagen, nur weil er Bürgermeister wird“ – er möchte seiner Passion also auch künftig treu bleiben.

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