LandLuft/GHerder

Bundesländer

19.03.2020

Vorhang auf für g’scheite Bodenpolitik

Der Verein LandLuft zeichnet gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund besonders baukulturaffine Orte aus. Vorbildlich gelebte Baukultur und Strategien, die einen positiven Beitrag zur räumlichen Entwicklung leisten, sind gesucht. Bis zum 23. März 2020 können interessierte Gemeinden einreichen.

Unter dem Motto „Boden g’scheit nutzen!“ sucht LandLuft, der Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen, Österreichs herausragendste Baukulturgemeinden. Bereits zum vierten Mal holt der Verein zukunftsorientierte Gemeinden vor den Vorhang. In Kooperation mit dem Österreichischen Gemeindebund und dem Österreichischen Städtebund wird der Preis an jene Gemeinden verliehen, die nachhaltig in die Lebensqualität vor Ort investieren – mit besonderer Berücksichtigung der kommunalen Boden- und Raumordungspolitik.

Was wird gesucht?

Im Mittelpunkt der Preisausschreibung steht der Umgang mit Grund und Boden und eine innovative und nachhaltige Politik, die den Bürgerinnen und Bürgern neue Lebensqualitäten eröffnet. LandLuft sucht lebendige Orte mit wenig Flächenversiegelung außerhalb des Ortskerns. Best Practice Gemeinden, die baukulturelle und bodenrelevante Maßnahmen setzen, und dabei nicht auf die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger vergessen, winkt hier eine Auszeichnung. Wichtige Stichpunkte sind etwa die Ortskernstärkung, der Umgang mit Leerstand und auch das Motto Nachverdichtungen vor Neuausweisungen von Grundstücken. Die Größenordnung ist kein Bewertungskriterium.

Spektakuläre Gewinnergemeinden überzeugten 2016

Die drei Preisträgergemeinden des letzten LandLuft Baukulturpreises, der 2016 verliehen wurde, waren Krumbach und Lustenau in Vorarlberg sowie Ybbsitz in Niederösterreich. Das 1.000-Seelen Dorf Krumbach überzeugte vor allem mit seinem belebten Ortskern: Mit fünf Gasthäusern, zwei Kurhäusern, einem Caféhaus, einer Bank, einem Friseur, einer Bibliothek und einem Sozialzentrum ist in der Gemeinde für seine überschaubare Größe außerordentlich viel los. Außerdem beeindruckten die meisten Bauten die Jury auf hohem architektonischen Niveau und mit ihrer eindrucksvollen Qualität – auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.

Das um knapp 22.000 Einwohner größere Lustenau zeigte sich ebenso von seiner schönsten Seite: Gezielte Unterstützung des öffentlichen Verkehrs, zukunftsfähige Energiemaßnahmen, zahlreiche Architekurwettbewerbe und eine gelebte Beteiligungskultur heimsten der Vorarlberger Gemeinde den Baukulturgemeinde-Preis 2016 ein. Ybbsitz fügt sich in die Riege der Baukulturgemeinden, weil die Gemeinde zeigt, wie die Besonderheiten der Landschaft von Menschen genutzt werden und wie sich ihre Gemeindegeschichte bis in die Gegenwart fruchtbar fortsetzen lässt – nämlich wurde dort das Thema Eisen identitätsstiftend.

Best Practice ins Scheinwerferlicht

Die Gewinnergemeinden dürfen sich auf intensives mediales Rampenlicht freuen, begleitet von einer vielfältigen Öffentlichkeitsarbeit. Die feierliche Preisübergabe in Wien wird zum gemeinsamen Fest der Gemeinden, außerdem werden die überzeugendsten Einreichungen als Teil einer Wanderausstellung durch Österreich und Deutschland touren. Die Ausstellung zum Baukulturgemeinde-Preis wird die Aktivitäten der Preisträgergemeinden eindrucksvoll dokumentieren. Die baukulturellen Erfolgsgeschichten werden auch in einem Buch über die Preisträger verewigt.

Einreichschluss ist am 23. März 2020

Alle österreichischen Gemeinden sind teilnahmeberechtigt – mit Ausnahme der bisherigen Preisträgergemeinden. Zum Anmeldebogen gelangt man auf der Homepage des Baukulturgemeinde-Preises (Link dazu finden Sie in der Info-Box). Alle Unterlagen sind digitial an LandLuft zu übermitteln. Die Einreichung endet am Montag, dem 23. März 2020. Anschließend werden die interessantesten Einreichungen zur Teilnahme eines Hearings nominiert. Im Rahmen einer Juryreise besuchen die Jurorinnen und Juroren die Gemeinden auch persönlich. Die Preisverleihung findet im Jänner 2021 statt.

-E. AYAZ

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