ZVG

Niederösterreich

23.03.2020

Bischofstetten: Hager tritt zurück

Vor sechs Jahren begann die Planung des Mammutprojekts „Dorfzentrum“ in Bischofstetten im Bezirk Melk, Mitte September 2019 wurde das Mehrzweckgebäude feierlich eröffnet. Highlight des Festaktes war wohl der Besuch der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Doch auch die Ankündigung des Bischofstettner Bürgermeisters, Reinhard Hager, dass er Ende des Monats zurücktreten werde, sorgte für Aufsehen. Bei der Nationalratswahl am 29. September will Hager noch die Wahlleitung in seiner 1.200 einwohnerstarken Gemeinde übernehmen, danach übergibt er an seinen bisherigen Vizebürgermeister Werner Nolz.

Hager meistert Holz und Gemeinde

Die Anfänge des politischen Engagements Reinhard Hagers liegen bereits 25 Jahre zurück. „Damals wurde ich von der Jungen Volkspartei angesprochen, mich einzubringen“, erklärt Hager, der 1994 Gemeinderat wurde. Nach nur drei Jahren im Gemeindedienst wurde der gebürtige Bischofstettner Vizebürgermeister, 2008 schließlich Bürgermeister. Neben seiner Tätigkeit im Gemeindeamt leitet er außerdem das Familienunternehmen „Hager Holzbau“, welches der gelernte Zimmermeister von seinem Vater übernahm, als dieser in Pension ging.

Dorfzentrum sichert Infrastruktur

„Ich wurde Bürgermeister, um in Bischofstetten was zu bewirken, und um die Mitbürger zu unterstützen. Es ist eine total interessante Arbeit, aber nach 25 Jahren Doppelbelastung will ich das Amt jetzt gerne in andere Hände übergeben“, erzählt Hager. Großteils habe er auch das erreicht, was er sich für seine Amtszeit vorgenommen hatte, vor allem mit der Eröffnung des Dorfzentrums. „Damit ist es gelungen, die Infrastruktur langfristig abzusichern“, freut sich der 51-Jährige.

Im neuen Dorfzentrum befinden sich nämlich ein Nahversorger, eine Arztordination, mit dem Malereibetrieb ein zweites Geschäftslokal, ein Veranstaltungssaal, ein Kaffeehaus und ein Jugendraum. Auch sechs Wohnungen sowie das neue Feuerwehrhaus der Gemeinde sind in dem Gebäude untergebracht.

Radeln auf ehemaliger Bahntrasse

Ein weiteres Projekt, das dem Bürgermeister viel Freude bereitete, war die Anlegung des Radwegs Krumpe. Gemeinsam mit den Gemeinden Mank und Kilb wurde der Rad- und Gehweg eröffnet, der an die Melker Alpenvorland-Radroute anschließt. Auf der ehemaligen Schmalspurbahn Krumpe finden Radler, Spaziergänger und Hundebesitzer jetzt ihren Weg durch das idyllische Mostviertel. „Der wird sehr gut angenommen, da haben wir eine gute Entscheidung getroffen, und auch überregional was geschaffen“, zeigt sich Hager begeistert.

Auszeit von der Politik

Seinem Nachfolger, Werner Nolz, will Hager mit auf den Weg geben, so für seine Mitbürgerinnen und Mitbürger da zu sein, wie der Bürgermeister selbst es versucht hatte. „Ich habe nicht vor, andere Ämter zu übernehmen, ich nehme mir eine kleine Auszeit von der politischen Seite“, sagt Hager abschließend. „Jetzt ist es Zeit für mich, ein bisschen kürzer zu treten.“

-E. AYAZ

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