BMNT/Christian Husar

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26.03.2020

Gegen die Wegwerf-Gesellschaft

Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft, in der tagtäglich tonnenweise unversehrtes Gemüse, Brot, Fleisch, Milchprodukte und vieles andere im Müll landet. Mit innovativen Ideen versuchen einzelne Projekte, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Dafür werden sie mit dem Viktualia-Award ausgezeichnet.

Ganz nach dem Motto „Lebensmittel sind kostbar!“ wurde 2019 zum fünften Mal der Viktualia Award verliehen. Mit dieser Auszeichnung holt das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) Projekte vor den Vorhang, die gegen die Lebensmittelverschwendung vorgehen.

Stoppt den Wegwerf-Trend

In Österreich landen jährlich 157.000 Tonnen Lebensmittel und Speisereste im Wert von mehr als einer Milliarde Euro im Restmüll. Das belastet die Umwelt, das Geldbörserl und den Einsatz wertvoller Ressourcen. Um Lebensmittel herzustellen, wird Arbeitskraft, Wasser, Energie und landwirtschafte Fläche benötigt, und auch ethisch ist es nicht vertretbar, wenn genießbare Lebenmittel weggeworfen werden.

Das Ziel des Viktualia-Awards ist es, diese Verschwendung einzudämmen. Dafür sollen Lebensmittelabfälle vermieden und der Wegwerf-Trend gestoppt werden. Zum Glück gibt es Initiativen, die sich das zu Herz genommen haben: In sechs Kategorien wurde der Viktualia-Award an jene eingereichten Projekte verliehen, die die folgenden Kriterien am besten erfüllten:

  • Wirksamkeit bei der Reduktion von Lebensmittelabfällen
  • Vorbildwirkung und Motivation
  • Soziale Dimension
  • Effizienz
  • Innovationsgrad und Kreativität

Gemeinden kämpfen gegen Lebensmittelverschwendung

Die Auszeichnung in der Kategorie Wirtschaft holte sich ein besonders innovatives Projekt: Die App „Too Good To Go“ hilft Betrieben wie etwa Bäckereien, Cafés oder Supermärkten dabei, ihr überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis zu verkaufen. Die Stadtgemeinde Salzburg schaffte es, in sechs Seniorenwohnhäusern standortspezifische Konzepte zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu erstellen und umzusetzen. Dafür gab es eine Auszeichnung in der Kategorie Gastronomie und Großküchen.

Ein besonderes Projekt ist der „Jauerlinger Saftladen“, bei dem sieben Gemeinden und acht Schulen zusammenarbeiten, um Äpfel von Streuobstwiesen einzusammeln und diese zu einem regionalen Apfelsaft zu verarbeiten. Dieses gemeindenübergreifende Projekt erhielt den Viktualia-Award in der Kategorie Schul- und Jugendprojekte.

Institutionen-übergreifender Einsatz

Der Bezirksabfallverband Braunau, der nachhaltige Kochworkshops für Kinder veranstaltet, wurde für den Award nominiert. Ebenso die Marktgemeinde Deutsch Kaltenbrunn: Dort wird das Mittagessen für Kinderkrippe, Kindergarten und die Volksschule gemeinsam zubereitet und auch gemeinsam verzehrt. Für die Zubereitung werden regionale Produkte verwendet und die Kinder bekommen durch begleitende Maßnahmen ein Bewusstsein für einen abfallarmen Umgang mit Lebensmitteln.

Weitere Informationen zum Award und den Gewinnern 2019 finden Sie nebenstehend zum Download.

-E. SCHUSTER

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