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21.05.2021

Pilotprojekt schließt Öffi-Lücke in drei Gemeinden

Im ländlichen Raum kann die „letzte Meile“ bis zur Haustür ohne Auto zur Herausforderung werden. Geschäfte, Bahnhöfe oder Arztpraxen sind manchmal nur schwer zu Fuß erreichbar, Busse oft die einzige Möglichkeit, um öffentlich ans Ziel zu kommen. Seit 1. April wird diese letzte Strecke in drei oberösterreichischen Gemeinden mit dem Öffi-Pilotprojekt „Postbus Shuttle“ geschlossen. In Luftenberg, St. Georgen/Gusen und Steyregg Österreichs fällt die erste Bilanz positiv aus. Immer mehr Mühlviertler nutzten das Öffi-Angebot, das wie ein Taxi bestellt wird und die Fahrgäste günstig bei 300 Haltestellen aussteigen lässt.

Günstig und rasch von A nach B

300 Haltestellen – aber kein Fahrplan: Die 13.000 Bewohner der drei Gemeinden können Montag bis Freitag von 6 bis 22 Uhr und am Samstag von 8 bis 22 Uhr ganz einfach per App oder mit einem Telefon-Anruf den Bus bestellen und werden kurz darauf schon abgeholt. „Funktioniert ähnlich wie ein Taxi. Ist aber dank eines Algorithmus, der im Hintergrund Fahrten koordiniert, viel günstiger“, heißt es aus den ÖBB. Eine App erstellt flexible Fahrpläne, um möglichst bedarfsorientiert und klimaschonend die Reisewünsche mehrerer Fahrgäste zu kombinieren.

So funktioniert’s

Nicht weiter als 300 Meter von jedem Bürger entfernt liegt ein Haltepunkt für den Shuttlebus. Wer mitfahren will, lädt die App „Postbus Shuttle“ aufs Handy und gibt seine Start- und Zielpunkte sowie den gewünschten Fahrtzeitpunkt ein. Das System berechnet einen Fahrplan, der möglichst effektiv mehrere Gäste transportiert. In Steyregg ist es bereits möglich, Fahrten übers Gemeindeamt zu buchen, zukünftig sollen das auch Luftenberg und St. Georgen anbieten. Geplant ist, dass die Arztpraxen der Region Shuttle-Buchungen für Patienten ohne Smartphone durchführen. Die Kosten verringern sich für den einzelnen Reisenden, wenn mehrere Leute im Shuttle sitzen. Fahren zum Beispiel zwei Personen bis zu sechs Kilometer weit, zahlen beide jeweils 4 Euro.

-E.AYAZ

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