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21.03.2022

Jetzt Kieswege am Friedhof flämmen!

Kieswege, besonders auf Friedhöfen immer noch sehr beliebt, sind die pflegeintensivsten Flächen, was die Unkrautregulierung angeht. Wegeneugestaltung wäre eine gute Alternative, aber das geht nicht überall und nicht sofort. Deshalb hier ein paar Tipps zur Unkrautfreihaltung von Kieswegen.

 

Ende März denkt fast niemand an Unkrautbekämpfung und tatsächlich ist noch wenig Grün zu sehen. Doch was bereits wächst, hat meist überwintert und versucht durch die stärker werdende Sonne Kraft zu tanken, um weiter zu wachsen und zu blühen. Eine Hitzebehandlung der Blätter macht diesen überwinternden Wurzelunkräutern oft den Garaus. Und nicht nur denen.

Im Samenstadium flämmen

Denn was Sie nicht sehen können, sind unzählige kleine Samen, die im Kies auf Wärme warten, um keimen zu können. Vogelknöterich, Hühnerdarm (Vogelmiere) und einjährige Gräser bilden Unmengen an Samen aus, die ab April keimen. Diese erste Unkrautgeneration schon im Samenstadium zu bekämpfen, schafft kein Unkrautmittel. Nur Hitze ist hier effektiv und das Abflämmen lässt die Samen aufpoppen wie Popcorn. Selbstverständlich funktioniert das Flämmen auch bei bereits gekeimten Pflanzen, jedoch sollten diese nicht zu groß sein. Hier wäre dann die Pendelhacke die bessere Alternative.

Moderne Abflammgeräte verbinden zwei Effekte: hohe Temperatur an der Flammenspitze und niedriger Gasverbrauch. So schaffen es manche Geräte auf nahezu 2000° C und benötigen nicht ganz ein Kilogramm Gas pro Stunde. Noch sparsamer und nahezu geräuschfrei arbeiten die Infrarotgeräte, die jedoch nicht ganz so mobil eingesetzt werden können. Für lange Wege sind sie ideal, zwischen den Gräbern aber leider kaum einsetzbar.

Geflämmt wird durch ein kurzes Überstreichen der Fläche mit der Flamme. Nichts muss schwarz verkohlt werden, denn bereits 60-70° C lassen alles Grün absterben. Auch Moose und schmierige Algen werden dabei gleich miterfasst. Wenn Sie unmittelbar nach dem Flämmen die Fläche anfassen und sich die Finger verbrennen, dann war das zu lange! Lediglich handwarm sollte der Kies sein. Deshalb ist auch keine Grabeinfassung, kein Baum oder Strauch gefährdet, wenn richtig geflämmt wird.

Nach etwa zwei Jahren muss sehr viel weniger Arbeit in die Unkrautbekämpfung gesteckt werden, denn der verringerte Unkrautdruck durch das regelmäßige Abtöten der Samen, macht sich dann bemerkbar.  Daher unbedingt Ende März  mit der Unkrautbekämpfung beginnen!

Fragen zur Friedhofspflege und anderen Grünflächen beantwortet gerne das Grünraumservice -Team vom „Natur im Garten“ – Telefon unter 02742-74 333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

Text: Andreas Steinert, Natur im Garten

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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