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19.12.2022

Klimawandelanpassung mit Dachbegrünungen

Angesichts steigender Sommertemperaturen in den vergangenen Jahrzehnten steigt auch das Interesse an Dachbegrünungen. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass diese eine ausgleichende Wirkung auf das Stadtklima, Wasserhaushalt und die Artenvielfalt haben.

Städte heizen sich durch die Versiegelung mit Beton, Asphalt und Glas im Sommer zunehmend stark auf. In Bereichen mit einem hohen Versiegelungsgrad entstehen sogenannte Hitzeinseln. In diesen Bereichen schaffen begrünte Dächer Abhilfe und senken die gefühlte Temperatur spürbar.  Pflanzen filtern auch Staub und Schadstoffpartikel aus der Luft. Selbst Extensivbegrünungen können bis zu 60 % des Niederschlagswassers zurückhalten und entlasten so die Kanalisation. Bedeutsam ist in diesem Zusammenhang auch die zeitliche Verzögerung des Spitzenabflusses. Zusätzliche Vorteile durch Gründächer sind die  Schalldämmung und die zusätzliche Wärmedämmung.

Wider Erwarten ist die gleichzeitige Nutzung der Dachflächen für Photovoltaik und einer extensiven Begrünung möglich und sogar sinnvoll. Durch die kühleren Temperaturen auf begrünten Dächern ist der Wirkungsgrad von PV Anlagen sogar höher. Natürlich muss gewährleistet sein, dass nur niedrig wachsende Pflanzen verwendet werden, welche die Anlage nicht beschatten.

Bei fachgerechter Ausführung ist die Haltbarkeit von Gründächern höher als die von „nackten“ Flachdächern. Der Grund dafür sind die extremen Bedingungen welcher die ungeschützteren Abdichtungen auf herkömmlichen Flachdächern ausgesetzt sind. So kommen hier Temperaturschwankungen von 100 °C im Jahresverlauf oder bis zu 60 °C innerhalb eines Tages vor. Die Folge sind Materialermüdung, Schrumpfungen, Rissbildungen und Undichtheiten. Bei begrünten Dächern liegen die Abdichtungen in einem gleichmäßiger temperierten Bereich, wodurch sich ihre Lebensdauer gegenüber nackten Dächern verdoppelt!

Entscheidend für das Gelingen einer Dachbegrünung ist die Beauftragung eines Fachbetriebes, welcher auf die Verwendung des richtigen Substrates (leichte, mineralische Substrate mit hoher Wasserhaltekapazität und Strukturstabilität), eine geeignete Bepflanzung und die richtige Schutzlagen achtet sowie die Statik des Gebäudes berücksichtigt.

Dächer, deren Statik auf einen Kiesbelag ausgelegt wurden, eignen sich meistens auch für extensive Begrünungen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in unserem Infoblatt

https://www.naturimgarten.at/beschattung.pdf

oder kontaktieren Sie unsere Partnerbetriebe https://www.naturimgarten.at/partnerbetriebe

Weitere Infos erhalten Sie beim Grünraumservice unter www.naturimgarten.at oder am „Natur im Garten“ Telefon 02742/74 333

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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