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12.01.2023

Pflege und Erziehung von Jungbäumen

Damit Bäume ihre Wohlfahrtswirkung richtig entfalten können, müssen sie ein entsprechendes Alter erreichen. Daher ist eine fachgerechte Pflege vor allem in jungen Jahren, also während der ersten 15 Standjahre, unbedingt notwendig.

In diesen Jugendjahren sollte der Baum durch fachgerechte Schnittmaßnahmen „erzogen“ werden. Eine von Beginn an richtig erzogene Krone verhindert nämlich massive Eingriffe in späteren Jahren, größere Wunden können so vermieden werden. Deshalb ist schon in den ersten Jahren auf einen durchgehenden Leittrieb, sowie auf die Vermeidung von Zwieselbildungen (Gabelung des Stammes in zwei gleichwertige Triebe) zu achten. Konkurrierende oder reibende Äste werden entfernt. Entlang von Straßen dürfen  Bäume den Verkehr nicht behindern; um das zu gewährleisten muss das sogenannte Lichtraumprofil beachtet werden. Das bedeutet, dass auch große Fahrzeuge wie Lastwägen unter ihnen durchfahren können, ohne den Baum zu beschädigen oder selbst beschädigt zu werden. Auf Bundes- und Landesstraßen beträgt dieses 4,5 Meter, bei Radwegen 2,5 Meter. So werden die Bäume in den ersten Jahren kontinuierlich „aufgeastet“, d.h. es werden die unteren Äste weggeschnitten, ohne dabei den Astkragen zu verletzen. Der beste Schnittzeitpunkt ist der Frühsommer, weil der Baum die Wunden zu dieser Zeit am besten verheilen kann.

Außerdem müssen die Stämme der Jungbäume vor zu intensiver Sonneneinstrahlung und gegen Frostrisse geschützt werden. Durch extreme Witterungsereignisse können zeitverzögert Risse in der Rinde auftreten, die Eintrittspforten für Pilze oder Bakterien darstellen. Um das zu verhindern, werden Schilfmatten um den Stamm gewickelt oder man bestreicht diesen im Spätherbst mit einem weißen Stammanstrich.

Am Stammfuß sollte ein stabiler Stammschutz angebracht werden, um Mähschäden an der Rinde zu verhindern. Fadenmäher durchtrennen bei unsachgemäßer Handhabung Rinde und Bast, wodurch der Baum die Assimilate nicht mehr in den Wurzelbereich leiten kann und infolgedessen abstirbt.

Nicht zu vergessen ist die regelmäßige Bewässerung. 75 – 100 Liter Wasser benötigt ein Jungbaum pro Woche von Frühling bis zum Herbst. Gießmulden oder Gießsäcke an den Stützpfählen montiert, sind eine besonders nachhaltige und zeitsparende Methode, um die Wasserversorgung zu gewährleisten.

Nähere Infos zur Jungbaumpflege finden Sie in unseren Infoblättern zum kostenlosen Download unter:

https://www.naturimgarten.at/files/content/5.%20INTERNATIONALE%20AKTIVIT%C3%84TEN/5.4%20EU-Projekte/symbio/jungbaeume-pflegen_gruenraumservice_web.pdf

sowie unter https://www.naturimgarten.at/files/content/files/gehoelze.pdf

Unter https://www.naturimgarten.at/projekt-sym-bio.html finden Sie auch ein informatives Kurzvideo zum Thema Jungbaumpflege

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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