Ende Februar 2025 beschloss die Schwarzacher Gemeindevertretung die Umsetzung eines zukunftsträchtigen Modells – nämlich die Errichtung eines dezentralen Sonnenkraftwerkes in der knapp 4.000 Einwohner Gemeinde. Am Ende eines langen Prozesses – von der österreichweiten Ausschreibung bis hin zur Findung eines leistungsfähigen und zukunftsorientierten Investors – wurden am 6.5. die Verträge zwischen der Gemeinde Schwarzach, vertreten durch den Bürgermeister DI Thomas Schierle und den Gemeindevorstand Christian Breuß, sowie der Firma solenso & Co GmbH, vertreten durch die Geschäftsführer DI Bernhard Weilharter und Hermann Scheipl, unterfertigt.
Nach dem erfolgten Start einer „Raus aus Öl und Gas“ – Offensive, der Setzung von Maßnahmen gegen den Klimawandel als Mitglied bei KLAR!, sowie nach Umsetzung mehrerer PV-Anlagen setzt die Gemeinde Schwarzach damit einen Meilenstein für die Energiezukunft der Gemeinde. Das dezentrale Energiesystem besteht aus Photovoltaik-Anlagen auf Gemeindedächern, Speichern und Ladestationen für die Elektromobilität. Weiters wird am Dorfplatz ein Carport errichtet und die Parkplätze somit überdacht sein. Und auch auf diesem Dach werden PV-Module zur Nutzung von Solarstrom errichtet. Alle Anlagen werden mittels Energiemanagementsystem verbunden und somit Erzeugung und Verbrauch optimal gemanagt.
Das Besondere an dieser Konstellation ist, dass dies die Gemeinde Schwarzach keinen Cent kostet. Das Gemeindebudget bleibt somit entlastet und die Energiewende wird weiter fortgeführt.
Als auf Energieeffizienz ausgerichtete e5-Gemeinde ist man sich in Schwarzach schon längere Zeit darüber im Klaren, dass ein wichtiger Baustein für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung der Gemeinde in der Eigenerzeugung von ökologisch produziertem Strom liegt. dass jeder Schritt zu einer unabhängigeren Energieversorgung enorme Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde besitzt. Dabei sind die dezentrale Erzeugung und Nutzung von erneuerbarer Energie von großer Bedeutung.
Tatsache ist aber auch, dass enge Gemeindebudgets einer großflächigen Umsetzung entgegenstehen oder der Grund sind, wieso der Ausbau der Ökostromerzeugung nicht schneller voran geht.
Aber oft hilft der Zufall bei der Problemlösung, besuchten die Gemeindevorstände im Rahmen des österreichischen Gemeindetages doch den Messestand von Hannes Pirker und seinem Unternehmen Kommunalvertrieb Pirker. Im Gespräch erfuhren die Vorstände, sowie Bürgermeister Thomas Schierle, dass es Möglichkeiten der Umsetzung auch ohne eigenes Investment gibt. Viele Gespräche und Ausschusssitzungen später entschied sich die Gemeindevertretung Schwarzach zur Umsetzung eines dezentralen Energiesystems.
Bgm. Schierle: „Der Wunsch nach einer autarkeren und unabhängigeren Energieversorgung stand bei uns schon lange ganz oben auf der Prioritätenliste. Aber als Gemeinde mit nicht einmal 4.000 Einwohner:innen und knappem Budget ist so ein Projekt leider – wenn überhaupt – nur schwer zu stemmen, benötigen doch besonders Infrastrukturprojekte einen Großteil der finanziellen Mittel. Zudem fehlen einer kleinen Gemeinde, wie Schwarzach, neben den Personalressourcen auch das erforderliche Fachwissen. Deshalb sind wir sehr dankbar, dass uns Hannes Pirker mit seiner Erfahrung und seinem Netzwerk ARGE Kommunale Energie einen Weg aufzeigen konnte. Durch die Zusicherung, dass wir das Projekt ohne Eigeninvestition und ohne Budgetbelastung umsetzen könnten, haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und den Startschuss für das Projekt gegeben.“
Startschuss für eine unabhängigere Energiezukunft
Ende 2023 wurde das Unternehmen Kommunalvertrieb Pirker und sein Team beauftragt, mit der Projektierung und Planung zu beginnen. Im Zuge der Bestandsanalyse kam er auch zu statischen Begutachtungen, die notwendigen Netzansuchen wurden gestellt und den zuständigen Gemeindegremien wurde im Zuge verschiedener Sitzungen schließlich ein finaler Vorschlag inklusive Wirtschaftlichkeitsberechnung präsentiert.
Bgm. Thomas Schierle: „Entscheidend war für uns das vorgestellte Betreibermodell, das vorsieht, dass die Gemeinde die durch einen Errichter und Betreiber installierten PV-Anlagen, Parkplatzüberdachungen, Speicher, sowie Ladestationen gegen ein Nutzungsentgelt nutzen können. Durch Förderungen, Einsparungen und Erlöse werden die entsprechenden Summen aber wieder zurückfließen. Ein weiterer Pluspunkt dieses Konzeptes ist, dass wir durch die Installation von zusätzlichen Speichern beim Gemeindeamt und beim Objekt Hofsteiger eine bestmögliche Blackout-Vorsorge haben und im Falle eines Stromausfalles für diese beiden Gebäude bis zu 3 Tage Strom haben werden.“
Umsetzung unter Einbeziehung regionaler Partner
Für die Errichtung des Sonnenkraftwerks Schwarzach konnte auf Grundlage einer österreichweiten Ausschreibung im Sinne des Bestbieterprinzips (durchgeführt durch METAPLAN) die Firma solenso & Co. GmbH gewonnen werden.
Bgm. Schierle: „Dass der Bestbieter zugesagt hat, auch eine Zusammenarbeit mit einem ortsansässigen Elektriker, der Firma Elektro Schelling aus Schwarzach, einzugehen, freut mich natürlich besonders. So bleibt auch ein Teil der Wertschöpfung in der Gemeinde.“
Wie Hannes Pirker von Kommunalvertrieb Pirker im Rahmen der nun erfolgten finalen Vertragsunterzeichnung ankündigte, soll im nächsten Schritt auch eine Erneuerbare Energiegemeinschaft für die Gemeinde Schwarzach gegründet werden. So kann der erzeugte Sonnenstrom unter allen gemeindeeigenen Verbrauchern bestmöglich verteilt werden kann. Auch besteht die Vision, über eine Energiegemeinschaft auch alle Schwarzacherinnen und Schwarzacher an diesem zukunftsträchtigen Modell teilhaben zu lassen – auch damit zählt Schwarzach zu den Vorreitern in Vorarlberg.
ANSPRECHPARTNER IN SCHWARZACH
Bürgermeister DI Thomas Schierle
Am Dorfplatz 2
6858 Schwarzach
Telefon: +43 5572 58115 221
E-Mail: thomas.schierle@schwarzach.at
– I.WEIPPL (Quelle: Kommunalvertrieb Pirker, Entgeltliche Einschaltung)