ZVG

02.09.2019

St. Aegyder Ortschef geht in Pension

Der Rückzug von Rudolf Pfeffer aus der Kommunalpolitik steht unmittelbar bevor. Mit 30. September 2018 übergibt der langjährige Bürgermeister der Gemeinde St. Aegyd am Neuwalde im Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich das Amt an seinen Nachfolger Karl Oysmüller.

Ganz und gar Vereinsmensch

Rudolf Pfeffer wurde 1948 in Graz geboren und zog ein Jahr später mit seiner Familie nach St. Aegyd am Neuwalde. Er absolvierte die Lehre zum Industriekaufmann und war anschließend insgesamt 41 Jahre als Lohn- und Personalverrechner und später als Leiter der Personalabteilung der Firma ROTH Technik Austria tätig. Nebenbei engagierte er sich in zahlreichen Vereinen: 25 Jahre war er Feuerwehrkommandant der Betriebsfeuerwehr ROTH Technik Austria, 25 Jahre Obmann des örtlichen Fußballklubs und 10 Jahre Unterabschnittskommandant des Bezirks Lilienfeld. Weiters war er 20 Jahre als Obmann des Eisschützenvereins tätig und langjähriges Mitglied des Roten Kreuzes St. Aegyd.

Der Weg in die Kommunalpolitik wurde ihm bereits von zuhause geebnet: „Mein Vater war jahrelang als Gemeinderat tätig und auch ich interessierte mich schon früh für die Politik“, erinnert sich Pfeffer. 1985 trat er seine 33 Jahre andauernde Zeit im Gemeinderat an. 2005 übernahm er das Amt des Vizebürgermeisters und wurde 2011 schließlich zum Bürgermeister der Marktgemeinde gewählt.

Der Weg aus der Sanierungsgemeinde

Zu seinen großen Erfolgen gehört die Schuldenreduzierung der Gemeinde, die für ihn auch ausschlaggebend für seine Kandidatur als Bürgermeister war: „Ich betrachtete es als meine Pflicht, unsere Gemeinde aus dem Dilemma einer Sanierungsgemeinde rauszuführen“, was ihm durch Konsequenz und einer gewissen Härte gelang. „Ich habe als Bürgermeister gemeinsam mit meinem Team in kürzester Zeit die Gemeinde wieder so weit gebracht, dass wir selbstständig unsere Gebarung gestalten konnten.“ Weitere Projekte, die erfolgreich umgesetzt werden konnten, sind die Wärmedämmung der Neuen Mittelschule, zahlreiche Sanierungen von der Volksschule bis zur Wasserleitung, der Ankauf von Fahrzeugen für die Freiwilligen Feuerwehren oder die Erneuerung der Beleuchtung in einzelnen Ortsteilen.

„Ich musste viel Kritik einstecken“

Rudolf Pfeffer war wichtig, hinter jeder, manchmal auch unangenehmen, Entscheidung zu stehen: „Die Zeit der Flüchtlingskrise war sehr schwierig, meine soziale Einstellung wurde nicht von allen Gemeindebürgern gutgeheißen. Ich musste viel Kritik einstecken, habe mich aber nicht beirren lassen.“ Zu seinen Stärken zählt daher, auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Darüber hinaus wollte er stets gemeinsam mit allen Parteien einen Konsens finden und keine Parteipolitik betreiben. Auch der Bürgernähe spricht er eine zentrale Rolle in seiner Amtszeit zu. Als Bürgermeister wäre man schließlich Ansprechpartner für alle Bürger in gleichem Maße.

Mehr Zeit für Familie und Hobbies

Der 70-Jährige ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. In Zukunft will er daher mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und die Momente mit seinen Enkelkindern genießen. Auch will er endlich seinen Hobbies, wie Wandern, Fußball, Reisen und Lesen, nachgehen. Nach 33 Jahren, in denen er für die St. Aegyder tätig war, verabschiedet er sich offiziell mit Ende September 2018 vom Chefsessel der knapp 2.000-Einwohner-Gemeinde. „Ich trete am 30. September zurück, damit sich das neue Team vor der nächsten Gemeinderatswahl einarbeiten kann“, begründet Pfeffer seine Entscheidung.

Vize übernimmt das Amt

Bis zur Gemeinderatswahl 2020 wird der bisherige Vizebürgermeister Karl Oysmüller die Gemeinde leiten. Pfeffer blickt positiv auf dessen bevorstehende Amtszeit: „Er ist ein korrekter, fleißiger und ruhiger Mensch. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er die Geschicke der Gemeinde zu aller Zufriedenheit weiterführen wird.“

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