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16.03.2020

Zinsmanagement für kommunale Finanzierungsportfolios

Laut dem letztergangenen Gemeindefinanzbericht liegt der Zinsaufwand bei den österreichischen Kommunen derzeit bei rund 1,4 %. Der niedrige Zinssatz resultiert vor allem aus der variablen Verzinsung, die hauptsächlich Geldmarktindikatoren, wie den 6-Mo-EURIBOR, als Basis hat. Dies stellt bei einer Niedrigzinsphase, wie wir sie derzeit vorfinden, einen wesentlichen Vorteil im Zinsaufwand dar.

Dass sich die derzeitige niedrige Zinslandschaft ändern wird ist gewiss, die Gretchenfrage ist nur wann. Daher sollte das kommunale Darlehensportfolio in Hinblick auf die wesentlichen Parameter wie unter anderem Verzinsung, Laufzeit und Tilgungsstruktur analysiert werden. Darauf aufbauend sollten Szenarienberechnungen eines Zinsanstiegs durchgeführt werden, sodass die Auswirkungen eines Anstieges bei höherem Zinsaufwand zu sehen sind.

Im Zuge eines aktiven Zinsmanagements sollten für einen bestimmten Zeitraum beispielsweise der maximale durchschnittliche (budgetär verkraftbare) Zinsaufwand, die durchschnittliche Laufzeit und das durchschnittliche Kreditvolumen festgelegt werden.

Als Maßnahme zur Begrenzung des maximalen Zinsaufwandes kann ein Mix aus variabler und fixer Verzinsung dienen. Dabei können einerseits zutreffende Fixzinsvereinbarungen für bestehende Kredite und andererseits Derivate, wie Zinsswaps, für den zugrundeliegenden Kredit angewendet werden. Grundsätzlich finden wir derzeit auch ein sehr niedriges fixes Zinsniveau vor, das den Einsatz von Fixzinssätzen zur Portfoliosteuerung attraktiv erscheinen lässt. Für derartige Entscheidungen ist immer die kommunale Einschätzung über die künftige Zinsentwicklung, die in regelmäßigen Abständen zu bilden ist, maßgeblich.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Gemeinde durch ein derart aktives Zinsmanagement für einen bestimmten Zeitraum das Zinsänderungsrisiko begrenzt sowie die Planbarkeit für den künftigen maximalen Zinsaufwand übersichtlich bleibt.

Bei weiteren Fragen zum kommunalen Zinsmanagement stehen Ihnen unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater gerne zur Verfügung!

Haben Sie Fragen? Schicken Sie eine Anfrage an christian.koch@hyponoe.at

– S. HOFMANN (QUELLE: HYPO NOE)

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