Natur im Garten

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27.04.2021

Buchsbaumzünsler gefährden Buchsbestände

Pflanzenschutzmittel werden, abgesehen von Unkrautvernichtungsmitteln, im öffentlichen Grünraum eher selten eingesetzt. Eine Ausnahme bilden Buchshecken, die als immergrüne Einfassung von Beeten, als Raumteiler, oder aufgrund ihrer Schnittverträglichkeit als grünes Kunstwerk, im öffentlichen Grün beliebt sind.

Hier macht sich schon seit längerem ein Schädling breit, der die Blätter dieses immergrünen Strauches abfrisst – der Buchsbaumzünsler. Dieser nachtaktive Kleinschmetterling wurde aus Ostasien eingeschleppt und seine Raupen können Buchsbäume kahlfressen.

Es gibt jedoch ökologische Mittel, um dem Schmetterling beizukommen.  In der Nähe der Buchshecken können z.B. Pheromonfallen montiert werden. Das sind Fallen, in denen der Sexuallockstoff der Buchsbaumzünslerweibchen enthalten ist. So werden Männchen in die Falle gelockt, aus der sie nicht mehr entkommen können. Als alleinige Maßnahme genügt diese Methode jedoch nicht – sie dient vielmehr der Überwachung.

Finden sich Falter in der Falle, kann man davon ausgehen, dass auch schon etliche Weibchen von eben diesen Männchen zuvor befruchtet worden sind und viele Eier im Buchs abgelegt haben. Aus diesen entwickeln sich die gefräßigen Raupen.

Vorsicht bei der Anwendung

Hier kommen nun Bacillus thuringiensis subsp. Aizawai (Bt) – Präparate ins Spiel (Handelsnamen z.B. XenTari, Lepinox, Plus, Florbac…). Bt produziert Toxine, welche für gewisse Schmetterlingsraupen tödlich sind. Die Präparate werden nach Herstellerangabe mit Wasser vermischt und über die Blätter des Buchsbaumes gespritzt. Achten Sie darauf auch das Innere des Strauches zu benetzen! Nehmen die Raupen diese Toxine im Zuge ihrer Fraßtätigkeit auf, werden sie krank und sterben ab.

Der Vorteil dieser Mittel ist, dass Bt subsp. Aizawai NUR gegen Schmetterlingsraupen wirkt. Beim Ausbringen dieses Pflanzenschutzmittels ist jedoch – wie bei allen anderen Mitteln auch – darauf zu achten, dass es nur bei Windstille ausgebracht wird, damit der Wirkstoff nicht verweht wird und auf andere Pflanzen gelangt. So könnten auch Raupen anderer Schmetterlingsarten Schaden erleiden.

Es nützt nichts vorbeugend zu spritzen. Regen wäscht diesen wie auch andere Wirkstoffe ab und der Schädling muss auf der Pflanze sein, um den Wirkstoff aufnehmen zu können. Regelmäßige Kontrolle der Buchshecke ist Voraussetzung für den Erfolg!

Alternative: Neem

Das gleiche gilt für eine weitere ökologische Alternative, nämlich Neem-Präparate. Das sind Extrakte des indischen Neem – Baumes, welche wie ein körpereigenes Hormon wirken. Die Raupen häuten sich nicht mehr, verlieren die Fresslust und sterben ab.

Weitere Infos zu diesem Thema und Beratung erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ unter 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

Text: Bernhard Haidler, Natur im Garten

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

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