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05.11.2021

Bald werden Frostspanner aktiv!

Spätestens Anfang November künden sich die ersten Nachtfröste an. Nun wird es Zeit vorbeugende Maßnahmen gegen Große und Kleine Frostspanner zu ergreifen. Sie sorgen jetzt für Nachwuchs und legen damit den Grundstein für Fraßschäden in der nächsten Saison.

Ihrem Namen werden diese kleinen Schmetterlinge voll gerecht, denn sie schlüpfen in frostigen Herbstnächten aus ihren Puppen im Boden. Während die Schmetterlingsmännchen nachts munter umherfliegen, müssen die ungeflügelten Weibchen zur Paarung und Eiablage Baumstämme empor kriechen. In der Krone legen sie ihre Eier in kleine Vertiefungen der Rinde ab. Vorkommen an: Obstbäumen, Buche, Hainbuche, Eiche, Ahorn und anderen Laubgehölzen.

Im Frühling fressen die aus den Eiern geschlüpften Frostspannerraupen junge Blätter und Fruchtansätze oft vollständig ab. Im letzten Stadium seilen sich die Raupen an einem Spinnfaden ab und verpuppen sich im Boden, wo sie den Sommer überdauern. Der Baum erholt sich nach der Attacke wieder. Ertragseinbußen oder gar -ausfälle treten jedoch nur bei massivem Auftreten des Frostspanners auf.

Nach starken Frostspannerjahren ist es sinnvoll vorbeugend einzugreifen. Die Baumstämme werden dafür jetzt in 50cm Höhe mit Leimringen, die eng anliegen müssen, umgürtet. Diese können aus festem Papier und Insektenleim selbst hergestellt, oder im Fachhandel gekauft werden. Stützpfähle, welche die Frostspannerweibchen als Umweg auf den Baum benutzen könnten, sind ebenfalls mit Leimringen zu versehen. Etwaige Unebenheiten am Stamm werden mit Lehm oder Tonmehlbrei ausgeglichen, damit keine Tunnel und Ritzen unter dem Ring entstehen. Gelbes Papier ist zu vermeiden, weil es auch andere Insekten in die Leimfalle lockt. Um ein Einwachsen des Rings zu vermeiden, ist er im Spätwinter wieder zu entfernen.

 

Viele Gartenfachmärkte haben auch Raupenleim im Sortiment. Tragen Sie diesen jedoch nicht direkt auf den Stamm oder Rinde auf,  sondern immer auf Papier das wieder vom Baum entfernt werden kann. Wird der Leim direkt auf die Rinde apliziert, kann er im Frühling nicht wieder entfernt werden wodurch viele andere kleine Tiere (auch nützliche wie etwa Marienkäfer!) im Laufe der Saison kleben bleiben. Abgesehen davon kann die Rinde darunter nicht mehr mit Luft versorgt werden, unter der hermitisch abgeschlossenen Fläche schädigen dann bald Fäulnisprozesse die Rinde!

Weitere Infos erhalten Sie bei der Grünraumservicestelle  von „Natur im Garten“ unter 02742-74333 bzw. gartentelefon@naturimgarten.at

Bernhard Haidler, Natur im Garten

 

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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