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Bildung

Salzburg

Salzburger Gemeindeverband

20.06.2022

Zu spät, zu wenig, zu zaghaft – Gemeindeverband fordert vom Kinderbetreuungsressort Maßnahmen statt Ausreden

Personelle Engpässe im Bereich des Betreuungspersonals stellen viele Gemeinden als Rechtsträger von Kinderbetreuungseinrichtungen vor große Herausforderungen. Von den insgesamt 21.258 in institutionellen Einrichtungen betreuten Kindern, wurden im Kindergartenjahr 2021/2022 (einschließlich der Landeshauptstadt) 17.558 in einer kommunalen Einrichtung betreut.

Die Ursachen sind quer durch alle Gemeindegrößen dieselben: der steigende Betreuungsbedarf und -ausbau, der österreichweite Fachkräftemangel im Bereich der ElementarpädagogInnen sowie die in allen Bereichen der Daseinsvorsorge zunehmende Pensionierungswelle im öffentlichen Dienst sind drei wesentliche Faktoren, mit welchen die Kommunen zu kämpfen haben. „Natürlich ist die Situation in jeder Gemeinde unterschiedlich, aber die Aufrechterhaltung des bestehenden Betreuungsangebotes sowie die Anpassung an die Bedürfnisse unserer Bevölkerung fordern uns alle sehr“ betont der Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes und Bürgermeister von St. Johann, Günther Mitterer.

Große und kleine Gemeinden sitzen hier im selben Boot. Eine der Hauptursachen für die schwierige Lage sieht Mitterer darin, dass seitens des für die Rahmengesetzgebung verantwortlichen Ressorts auf Landesebene zu spät und nicht effizient genug auf die Personalengpässe reagiert wurde. „Nach Jahren, in denen die Anforderungen für die Rechtsträger immer weiter nach oben geschraubt wurden, zeigt sich, dass die jüngsten Maßnahmen des Landes zu spät kommen und zu wenig ambitioniert sind“ zeigt sich der Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes enttäuscht. Mit der jüngst vorgelegten Novelle zum Salzburger Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz wurde die letzte Chance versäumt, die Rahmenbedingungen für das Kinderbetreuungsjahr 2022/2023 rechtzeitig nachzubessern. „Würde sich die zuständige Landesrätin etwas mehr mit den Sorgen und Problemen vor Ort auseinandersetzen, könnten wir bereits ein großes Stück weiter sein. Das Abschieben der
politischen Verantwortung auf die Gemeinden ist für uns nur eine Ablenkung von der eigenen politischen Ressortverantwortung. Damit werden wir jedenfalls keine Trendumkehr erreichen“ ist Mitterer überzeugt.

Der Salzburger Gemeindeverband ist seit 1948 die verfassungsgesetzliche Interessenvertretung aller Salzburger Städte und Gemeinden mit Ausnahme der Landeshauptstadt Salzburg. Der Bürgermeister von St. Johann, Günther Mitterer ist seit 2014 Präsident des Verbandes.

– M.HUBER (Salzburger Gemeindeverband)

 

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