ZVG

11.09.2019

Zwanzig Jahre früher als geplant im Amt

Der vielzitierte Generationenwechsel fand am 18. Mai 2018 in der Vorarlberger Gemeinde Krumbach statt. Nachdem der langjährige Ortschef Arnold Hirschbühl Mitte Mai 2018 überraschend seinen Rücktritt bekanntgab wurde eine Neuwahl erforderlich. Diese entschied mit elf von zwölf Stimmen der erst 28-jährige Egmont Schwärzler für sich.

Zukunftsplanung den Umständen entsprechend angepasst

Einen so jungen Bürgermeister können nur eine handvoll Gemeinden vorweisen, dem ist sich auch der Wirtschaftsjurist Schwärzler bewusst: „Eigentlich wollte ich das Amt erst in 20 Jahren anstreben, aber die günstigen Umstände haben mich umdenken lassen.“

Politikinteressiert war Schwärzler, der als Jurist bei der Firma Pfanner Getränke arbeitet, allerdings schon länger. Seit 2015 ist er Mitglied der Krumbacher Gemeindevertretung, das vorarlbergerische Pendant zum Gemeinderat.

„Ausgezeichnete Gemeinde übernommen“

Wie der 28-Jährige, der damit österreichweit der neuntjüngste Bürgermeister ist, das Amt mit seinem Brotberuf zeitlich vereinbaren wird, steht noch nicht fest. Welche Themen ihm am Herzen liegen hat Schwärzler dagegen schon klar definiert: Vor allem die Chancengleichheit und die Bürgerbeteiligung sind ihm wichtig.

Das hat er sich auch von seinem Vorgänger abgeschaut, der Krumbach 23 Jahre lang überaus erfolgreich geleitet hat. „Ich habe wirklich eine ausgezeichnete Gemeinde von Arnold Hirschbühl übernommen“, zeigt sich Schwärzler dankbar.

Stadt- vs. Landleben

Relativ neu ist für den Krumbacher nicht nur das Kommunalamt, sondern auch das Leben in der knapp 1.000 Einwohner zählenden Gemeinde selbst. Bis 2015 lebte Schwärzler in der Bundeshaupstadt Wien, über 600 Kilometer von seiner Heimatgemeinde entfernt, am anderen Ende Österreichs. Das Studium zog ihn in die Millionenstadt, ein Auslandssemester absolvierte er außerdem in Lausanne in der Schweiz.

Im Vergleich zum Stadtleben schätzt Schwärzler am Landleben vor allem die Offenheit der Menschen. „Hier kommt man mit allen in Kontakt, es gibt keine sozialen Grenzen, das Leben ist hier sehr gesellschaftsübergreifend“, beschreibt er die Eigenschaften seiner Gemeinde. Auch über das rege Vereinsleben ist der Neo-Bürgermeister froh, er selbst ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Krumbach.

Auf die Frage, wie er sich selbst mit drei Worten beschreiben würde, antwortet er wie aus der Pistole geschossen „offen, ehrlich und zielstrebig“. Eigenschaften, die einen Vorzeigebürgermeister ausmachen und Egmont Schwärzler wird sich bemühen so einer zu werden.

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