Alois Litzlbauer

Umwelt

20.09.2019

Woher kommt unser Wasser?

Wie viel Liter Wasser verbrauchen wir pro Tag? Wo kommt es her und wo wird es gespeichert? Diese und weitere Fragen klären wir anlässlich des Weltwassertages.

Jeder Mensch verbraucht in Österreich 130 Liter Wasser pro Tag, wobei der Großteil für Hygiene verwendet wird. Österreich liegt damit im EU-Vergleich im Mittelfeld. Zur besseren Veranschaulichung: Ein Haushalt in Indien muss mit 25 Litern Trinkwasser pro Person und Tag auskommen.

Wasser und Natur

Um auf das Wasservorkommen und den Wasserverbrauch, aber auch um die Menschen für dieses wichtige und aktuelle Thema zu sensibilisieren, hat die UNESCO vor 25 Jahren den Weltwassertag eingeführt. Dieser findet jährlich unter einem anderen Motto am 22. März statt, heuer lautet es „Wasser und Natur“.

Die heimische Wasserversorgung

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) präsentierte anlässlich des Weltwassertages einen Überblick über die wichtigsten Rahmenbedingungen und Kennzahlen der heimischen Wasserversorgung. Pro Jahr stehen Österreich 76,4 Milliarden Kubikmeter Wasser zur Verfügung, von dieser theoretischen Wassermenge verwenden Österreichs Haushalte allerdings weniger als ein Prozent.

Damit ist Österreich ein wasserreiches Land, wobei die Wasserressourcen unterschiedlich verteilt sind. Der gesamte Wasserbedarf liegt in Österreich derzeit bei 2,2 Milliarden Kubikmeter, wobei zwei Drittel auf Landwirtschaft und Industrie entfallen. Von der theoretisch verfügbaren Wassermenge, also nach Abzug der Verdunstung, verwenden Österreichs Haushalte weniger als ein Prozent.

Jeder Mensch verbraucht in Österreich durchschnittlich 130 Liter Wasser pro Tag.

„Flächendeckende Versorgung keine Selbstverständlichkeit“

Österreich ist außerdem in der glücklichen Lage, 100 Prozent seines Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser beziehen zu können. Zum Vergleich: In Deutschland werden nur 67 Prozent und in Norwegen gar nur zwölf Prozent des Trinkwassers aus dem Grundwasser bezogen. Die Grundwasserqualität ist österreichweit überwiegend sehr gut, jedoch besteht regionaler Handlungsbedarf, vor allem in dicht besiedelten sowie in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten.

„Die flächendeckende Versorgung mit Trinkwasser höchster Qualität ist keine Selbstverständlichkeit und bedarf großen Know-hows von Seiten der Wasserversorger. Der umfassende Schutz der Grundwasserressourcen und Wasserversorgungsanlagen genießt oberste Priorität“, so Franz Dinhobl, Vizepräsident des ÖVGW und Sprecher des Wasserfachs weiter.

Insgesamt gibt es in Österreich 122,5 Kubikkilometer an natürlichen Wasserspeichern.

Wasserversorgungsunternehmen

Rund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen (WVU) gibt es hierzulande. Diese setzen sich aus Genossenschaften, Verbänden und kommunalen Versorgern zusammen und sind durch die gute Qualität unserer Wasserressourcen begründet. Sie haben die Aufgabe, die an das Versorgungsnetz angeschlossene Bevölkerung mit Trink- und Nutzwasser zu versorgen. Dabei wird zwischen ländlichen, städtischen und großstädtischen Strukturen unterschieden. Im ländlichen Raum braucht man längere, kleine dimensionierte Wasserleitungen, während in (groß-)städtischen Strukturen die Wasserleitungen kürzer aber wesentlich größer dimensioniert sind.

Nähere Informationen dazu sowie detaillierte Grafiken finden Sie auch in der Broschüre „Die österreichische Trinkwasserwirtschaft“ des ÖVGW. Diese kann in der linksstehenden Box heruntergeladen werden.

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