Natur im Garten

NaturimGartenTipps

29.10.2020

Zusammenleben von Pilzen und Pflanzen – die „Mykorrhiza“

Wenn im gärtnerischen Zusammenhang von „Pilzen“ die Rede ist, denkt so mancher gleich an Krankheiten und Schadbilder an Pflanzen. Viele Pilze sind jedoch „gut“ für die Pflanzen, weil sie ihnen helfen, an Nährstoffe und Wasser zu gelangen.

Eine derartige Partnerschaft zwischen zwei Organismen zum gegenseitigen Vorteil wird  in der Biologie Symbiose genannt. Von den Auswirkungen solcher Symbiosen können wir auch im öffentlichen Grün bei Bäumen und anderen Pflanzen profitieren – wenn sie eine Lebensgemeinschaft mit Mykorrhizapilzen eingehen.

Was ist denn die „Mykorrhiza“?

Mykorrhiza ist eine Lebensgemeinschaft aus Pflanzenwurzeln und einem Pilzmyzel. Die vielen kleinen Pilzfäden umschlingen die Wurzel und vergrößern dadurch die Oberfläche um das 1000 – Fache (Ektomykorrhiza). Bei der Endomykorrhiza dringen die Pilzfäden sogar in das äußere Rindengewebe der Wurzel ein.

Perfekte Partnerschaft…

Weil Pilze nicht in der Lage sind, mit Hilfe des Sonnenlichtes Zucker zu erzeugen (Photosynthese), erhalten sie diesen von der Pflanze. Im Gegenzug stellt der Pilz Wasser und Nährstoffe zur Verfügung. Weil die Pilzfäden viel feiner sind als die Haarwurzeln der Pflanze und dadurch eine größere Oberfläche bilden, können sie selbst in kleinste Bodenporen vordringen und Nährstoffe erschließen an welche die Pflanzenwurzel nicht herangekommen wäre.

Es handelt sich hier also um eine perfekte Partnerschaft, von der beide Seiten ihren Nutzen ziehen. Auf natürlichen Standorten mit intakten Böden, wie etwa Wäldern, funktioniert diese quasi von selbst. Die keimenden Pflanzen treffen im Boden auf die passenden Pilze und die lebenslange „Freundschaft“ nimmt ihren Lauf.

Auf künstlichen oder gestörten Standorten kann diese Partnerschaft aber beeinträchtigt sein. Im städtischen Bereich kann es etwa vorkommen, dass nur 10% der Bäume eine intakte Mykorrhizierung aufweisen. Die Folge können schwächerer Wuchs oder sogar Krankheiten sein.

…kann gepflegt werden

Hier kann aber nachgeholfen werden, indem man bei der Pflanzung entsprechendes Sporenpulver ins Pflanzloch gibt und auf den Pflanzballen streicht. Alternativ kann dieses Sporenpulver auch im Nachhinein in den Boden rund um den Baum „geimpft“ werden. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass es spezielle Sporenmischungen abgestimmt auf die jeweiligen Pflanzen gibt, also z.B. für Laubbäume oder für Staudenpflanzungen. Diese sind im gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich.

Mehr Informationen  zum Thema erhalten Sie beim Grünraumservice am „Natur im Garten“ Telefon unter 02742-74 333 sowie gartentelefon@naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, Entgeltliche Einschaltung)

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