Natur im Garten

NaturimGartenTipps

23.11.2020

Verzicht auf Torf für Klimaschutz

Eine Maßnahme zur Reduktion des C02 die leicht umsetzbar ist, ist der Verzicht auf torfhältige Blumenerden und -substrate. Was dies mit dem Klimawandel zu tun hat?

Ganz einfach: Torf ist eine Vorstufe zur Braunkohle und ein fossiler Kohlenstoffspeicher. Torfmoose in Mooren haben ihn im Laufe von Jahrtausenden gebildet.

Hochmoore stellen einen besonderen Typ von Feuchtgebiet dar, der durch die Verlandung nacheiszeitlicher Seen oder Feuchtgebiete entstanden ist. Vom Rand her breiteten sich Pflanzen immer weiter in den See aus. Sie hinterließen organische Reste, welche  vertorften. Vor ca. 5000 Jahren verlandeten diese Seen und dicke Torfmoosschichten breiteten sich über der ehemaligen Seefläche aus.

Dadurch ist der Oberflächenbereich des Moores komplett vom mineralischen Untergrund isoliert, extrem nährstoffarm und die darauf wachsenden Pflanzen müssen allein mit dem Niederschlagswasser auskommen. Das macht diesen Lebensraum sehr speziell und nur von bestimmten Lebewesen bewohnbar.

Der Abbau von Torf erfolgt großteils in Nordosteuropa. Dazu werden die Moore entwässert und der Torf anschließend im Tagebau gewonnen. In Deutschland erfolgt der Abbau vornehmlich in bereits vor langer Zeit entwässerten Moorgebieten.

Nichtsdestotrotz bedeutet die Entnahme des Torfes und seine Verwendung als Pflanzsubstrat seine langfristige Zersetzung. Dadurch werden – analog zur Verbrennung – große Mengen CO2 freigesetzt.

 Lieber zu Torfersatzprodukten greifen

Aufgrund des hohes Wasserspeichervermögens, der Durchlässigkeit und lockeren Struktur greifen Gärtner gerne zu torfhältigen Pflanzsubstraten. Mittlerweile gibt es im Fachhandel viele torffreie Substrate, die Pflanzen bei richtiger Ernährung und angepasster Pflege eine gute Basis für gesundes, ausgewogenes Wachstum bieten.

Lassen wir den Torf wo er hingehört – nämlich als fossiler Kohlenstoffspeicher im Moor und in Feuchtlebensräumen!  Die einzigartigen Pflanzen- und Tierarten sind auf ihn angewiesen und wir betreiben damit aktiven Klimaschutz. In Baumärkten sind hochwertige torffreie Produkte, welche das österreichische Umweltzeichen oder das „Natur im Garten – Gütesiegel“ tragen, erhältlich. Siehe www.naturimgarten.at/guetesiegel/erden-substrate

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch auf unserer Homepage unter www.naturimgarten.at/guetesiegel/erden-substrate

Mehr Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“: Telefon 02742/74333 oder https://www.naturimgarten.at/gemeinde

Gepflegte Distel

Mit viel Liebe zum Detail und der entsprechenden Artenkenntnis werden von Elfriede Lumesberger ganz bestimmte, hübsche Beikräuter wie Beinwell an Gehsteigkanten oder Hausmauern stehen gelassen – als blühende Lichtpunkte. So etwa auch eine imposante, intensiv blühende Distel (aufgrund ihres Wertes für Insekten immerhin „Staude des Jahres“ 2019) in einem Beet direkt vor dem Gemeindeamt. Weil andere Beikräuter jedoch ausgejätet werden, erweckt dies keinen ungepflegten Eindruck, sondern unterstreicht den Mut und das Bekenntnis zu mehr Natur in der Gemeinde.

Mehr Information erhalten Sie beim “Natur im Garten” Grünraumservice unter der Telefonnummer 02742-74333 oder per E-Mail unter gartentelefon@naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

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