Natur im Garten

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12.08.2021

Grünraumgestaltung: Mehr Farbe in Loosdorf

Die Marktgemeinde Loosdorf in Niederösterreich hat sich innerhalb kurzer Zeit von einem grauen Straßendorf zu einer bunten Quelle der Artenvielfalt gemausert. Entlang der B1 wurden trocken- und hitzeverträgliche Staudenbeete angelegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Der Initiative zu diesem Projekt ging ein langjähriger Diskussions- und Entwicklungsprozess mit dem Dorferneuerungsverein voran. Bald wurde klar, dass man sich für eine möglichst pflegeextensive und trockenheitsverträgliche Begrünungsvariante entlang der Hauptstraße entscheiden möchte. Wo doch der Standort entlang der Bundesstraße sehr speziell ist und für Pflanzen sehr herausfordernde Standortsverhältnisse bietet.

Schöne Hungerkünstler für hitzige Bedingungen

Gerade bei den „Hungerkünstlern“ unter den Blühstauden, die mit solchen Extremstandorten gut auskommen, gibt es jedoch viele attraktive Blüher. Diese Pflanzen zeichnen sich durch ihre spezielle Anpassung aus, um an trockenen Standorten zu existieren und zu sich zu entfalten. Schmale Blätter, wie jene des Leinkrauts, minimieren die Verdunstung ebenso wie die filzig, silbrig behaarten Blätter des Brandkrauts, die das Sonnenlicht reflektieren und dadurch Überhitzung und allzu hohen Wasserverbrauch umgehen. Andere Pflanzenarten wie der Mauerpfeffer, speichern Wasser in ihren fleischigen, dicken Blättern. Daher war es wichtig, speziell entwickelte Substrate zu verwenden welche die natürlichen Standorte dieser hitzeliebenden Kräuter möglichst gut widerspiegeln. Als Substrat werden für diese Pflanzen Mischungen aus 2/3 mineralischen Anteilen wie z.B. ungewaschener Kalkschotter, Splitt oder Ziegelsplitt und 1/3 organischen Anteilen empfohlen.

Auch bei den Bäumen: spezielles Substrat hilft

Bei den Baumpflanzungen verwendete man ein spezielles Unter- und Obersubstrat welches ermöglicht die Salzbelastung vom Winter auszuwaschen und andererseits genügend Wasserspeicherkapazität für Trockenperioden aufweist. Mit dem Landschaftsgärtner Ing. Thomas Spitzer fand man den richtigen Experten um das Projekt umzusetzen.

Seitdem blühen Schafgarben, Astern, Thymian und Königskerzen um die Wette

Der vielfältige Blütenflor bietet Nahrung für viele bestäubende Insekten, im Gegensatz zu der oft ausgeräumten Kulturlandschaft. Loosdorf arbeitet hier aktiv gegen das Insektensterben und den Rückgang der Artenvielfalt. Das Ergebnis der Umgestaltung ist auch ein  ansprechenderes Ortsbild welches  mehr Spaziergänger ins Freie lockt. So wird der öffentliche Grünraum nicht mehr gemieden, sondern aktiv aufgesucht und bringt Menschen miteinander in Kontakt.

Mehr Information Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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