Rainer Liehl

Umwelt

28.09.2021

Siedlungsräume mit Hecken aufwerten

Hecken leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen und klimaunschädlich machen. Sie haben positive Wirkung auf das Stadtklima und die Stadtluft, da sie durch die Verdunstung von Wasser kühlend wirken und Feinstaub aus der Luft absorbieren. Der Aufenthalt in Siedlungsräumen wird somit angenehmer, ihre Attraktivität wird durch die Farben- und Formvielfalt von Mischhecken erhöht. Vielfältige Hecken mit gebietseigenen und ökologischen Gehölzen sind deutlich robuster und bieten zudem Lebensraum für die heimische Tierwelt, sie fördern die Artenvielfalt erheblich.

In Siedlungsräumen finden sich häufig streng formale Hecken wieder. Hecken können jedoch auf unterschiedliche und vielfältigere Weise angeordnet und kombiniert werden. Die ökologische Bedeutung wird gesteigert, je breiter die Hecke ist und auch wenn Nischen vorhanden sind.

Eine natürlich anmutende Hecke kann bewusst von der Geraden abweichen. Höhere oder besonders attraktive Sträucher kommen so auch besser zur Geltung. Wird zweireihig gepflanzt, kann auf Lücke gepflanzt werden, so wird die Hecke als Ganzes dichter. Empfehlenswert ist es auch bewusst Nischen einzuplanen durch die Gruppierung von Pflanzen.

 Kräuterland Gars am Kamp / Foto: Alexander Haiden

Den Herbst nutzen, um Hecken zu pflanzen

Die beste Pflanzzeit für heimische Sträucher ist von September – November, solange der Boden noch offen ist. Bei der Pflanzung ist einiges zu beachten: das Pflanzloch muss mindestens die doppelte Breite und Tiefe des Wurzelballens aufweisen. Die gesamten Wurzeln sollten ohne Biegen in der Pflanzgrube Platz haben. Ballen und Wurzeln von Containerpflanzen werden vor dem Versenken in der Pflanzgrube gelockert, damit besseres Anwachsen gewährleistet ist. Im Kreis wachsende Wurzeln sind jedenfalls aufzulockern, damit die Wurzeln in alle Richtungen wachsen können. Im unteren Bereich des Pflanzloches wird der Boden noch zusätzlich spatentief gelockert. Die Sträucher sind nicht tiefer einzupflanzen, als sie zuvor im Topf oder im Baumschulquartier waren. Vor der Pflanzung sind die Sträucher in ein Wasserbad zu stellen.

Weitere Tipps zur Heckenpflanzung finden Sie unter www.willheckehaben.at. Mit dem Online-Tool „Heckennavigator“ sind ökologisch wertvolle Mischhecken für Grünräume und Privatgärten rasch zusammengestellt.

Text: Magdalena Walch, Natur im Garten


Mehr Information erhalten Sie beim “Natur im Garten” Grünraumservice unter der Telefonnummer 02742-74333 oder per E-Mail unter gartentelefon@naturimgarten.at


Der Heckennavigator wurde im Rahmen des INTERREG-Projektes SYM:BIO (ATCZ234) erstellt, welches von der Europäischen Union durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Programms INTERREG V-A Österreich-Tschechien 2014-2020 kofinanziert wird.

Die Projektpartner im Interreg-Projekt SYM:BIO (ATCZ234) entwickeln für die Akteure in Gemeinden und Städten des Projektgebietes Wien, Niederösterreich, Vysocina und Südmähren Strategien zur Klimawandelanpassung.

Grünflächen in Stadt und Land leisten nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität, sondern sind auch für den Erhalt der Biodiversität unverzichtbar. Durch die fachgerechte Gestaltung und Pflege von Grünflächen können wir diese positiven Funktionen unterstützen und verstärken. In grenzüberschreitender Kooperation werden Know-how und Best Practice Beispiele zwischen Österreich und Tschechien ausgetauscht.

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

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