Barbara Schrattenholzer/Natur im Garten

Natur im Garten

NaturimGartenTipps

19.04.2022

Blattläuse im öffentlichen Grünraum

Kaum entfalten sich die ersten Knospen in der Frühlingssonne, sind sie schon wieder da. Auf mysteriöse Weise kehren sie aus ihren Winterverstecken zurück. Blattläuse! Sie hocken auf Trieben oder Blättern und saugen an den Pflanzen. 

 

Im Zuge ihrer Saugtätigkeit strömen enorme Mengen Pflanzensäfte durch den Körper der Blattläuse, um das darin nur in geringen Mengen vorhandene Eiweiß herauszufiltern. Den im wahrsten Sinne des Wortes überflüssigen Pflanzensaft scheiden sie in Form zuckerhaltige Exkremente aus, welche die Blätter verkleben – den sogenannten Honigtau.

Auf diesem Belag wachsen Rußtaupilze, welche die Blätter schwarz färben. Unansehnlich sind auch die mit dem Blattlausbefall einher gehenden verkrüppelten Triebe und Blätter an den Pflanzen. Diese kommen dadurch zustande, dass Blattläuse im Zuge ihrer Saugtätigkeit mit ihrem Speichel Stoffe in die Triebe abgeben, welche diese Stauchungen verursachen.

Es gibt Alternativen zu chemisch- synthetischen Pflanzenschutzmitteln.

Schauen Sie genau hin, ob nicht neben den Blattläusen andere Insekten auf den Blättern zu finden sind!

In den meisten Fällen gibt es nämlich bereits ein Heer nützlicher Tiere als unentgeltliche Hilfe direkt vor Ort. So etwa die 2 – 8 mm großen, braun gefärbten Florfliegenlarven. Diese „Blattlauslöwen“ haben markante Zangen als Mundwerkzeuge, mit der sie die Läuse packen und aussaugen. Im Laufe ihrer Entwicklung vertilgt eine Florfliegenlarve zwischen 500 und 700 Läuse.

Marienkäfer (über 100 Arten in Mitteleuropa) sind die bekanntesten Blattlausjäger, die bis zu 15 mm langen Larven der Käfer sind schmal und oft dunkel gefärbt. Eine typische Larve ist länglich, meist grau oder schwarz gefärbt mit gelben Flecken seitlich am Körper, und hat beißende Mundwerkzeuge. Bis zu 1300 Läuse verschlingt eine Larve bis zu ihrer Verpuppung.

Schwebfliegenlarven ähneln kleinen Nacktschnecken, sind also wie alle Fliegenlarven beinlos, aber richtige Blattlaus-Fressmaschinen. Sie bringen es auf 400 – 700 verputzte Blattläuse in ihrem Larvenleben.

Sind Blattläuse leblos, braun- bis kupferfarben und haben ein Loch auf dem Rücken, haben sich in ihrem Inneren Larven von Schlupfwespen entwickelt. Die Blattlaus wurde dabei aber getötet.

Viele Insektizide machen keinen Unterschied zwischen Schädling und Nützling, daher sollten zuallererst vorbeugende und sanfte Maßnahmen angewendet werden: www.gartentelefon24.at

Nähere Infos zu Blattläusen finden Sie unter https://www.naturimgarten.at/files/content/files/blattlaus-2021.pdf

Weitere Infos beim Grünraumservice am „Natur im Garten“ (02742/74 333) und unter www.naturimgaten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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