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07.06.2022

Der Schwammspinner – ein unangenehmer Schädling

In trockenen, warmen Regionen Österreichs wie dem Burgenland, dem Weinviertel und dem östlichen Mostviertel kommt es immer wieder zum Auftreten des Schwammspinners (Lymantria dispar). Einem Schmetterling, dessen gefräßige Raupen oft ganze Waldgebiete entlauben.  Die Raupen machen aber auch vor Gärten und öffentlichen Grünräumen nicht halt.

Die Raupen sind anfangs schwarz und behaart. Ältere Raupenstadien sind grau oder graugelb gefärbt. Auf jedem Körpersegment sitzen am Rücken zwei Warzen, die vorderen sind blau, die hinteren rot gefärbt. Auf diesen tragen sie feine lange Warzenhaare. Empfindliche Menschen sollten den Hautkontakt mit den Raupen meiden, weil die Haare Hautirritationen und Juckreiz auslösen können.

Warme Sommer und Trockenheit begünstigen die Entwicklung der Tiere. Massenvermehrungen können je nach Region alle 20 bis 30 Jahre auftreten und sind vor allem im Osten Österreichs zu beobachten und können sich über drei bis vier Jahre hinziehen.

Die „Lieblingsspeise“ der Raupen sind Blätter von Eichen, Hainbuchen oder Obstbäumen. Sie befallen aber nahezu alle Laubgehölze.  Wenn die Nahrung knapp wird, sind sie notgedrungen auch an Nadelgehölzen zu finden.

Durch den Wind können junge Raupen weit verfrachtet werden, wandern ab und dringen somit von Waldgebieten auch in den kommunalen Grünraum vor, wo auch Ziergehölze befallen werden können.

Die meisten Bäume, vor allem Eichen, reagieren auf einen Kahlfraß mit einem raschen Neuaustrieb im Frühsommer. Wiederholter Kahlfraß über mehrere Jahre hat jedoch eine nachhaltige Schwächung der Bäume gegenüber Krankheiten und anderen Schädlinge zur Folge, wodurch der Baum letztlich absterben kann.

Tierische Gegenspieler

Im Zuge der Massenvermehrung vermehren sich auch die tierischen Gegenspieler der Raupen wie Brack-, Schlupf- und Erzwespen und Raupenfliegen rasch, sowie auch spezifische Krankheitserreger wie Mikrosporidien, Bakterien und Viren. Dadurch bricht die Schwammspinnerpopulation im Laufe der Jahre zusammen und erreicht wieder ein „normales“ Niveau.

Schwammspinnerraupen können mit Bacillus thuringiensis – Präparaten bekämpft werden. Es handelt sich dabei um Bakterientoxine welche speziell Raupen krank machen und zum Absterben bringen. Am effektivsten ist die Bekämpfung junger Raupenstadien, weil diese beim Fressen den Wirkstoff in ausreichender Menge aufnehmen und dadurch rasch absterben.

Empfindliche Personen sollten bei der Bekämpfung der Raupen mit Ganzkörperschutz und Atemschutzmaske arbeiten, um nicht in Kontakt mit den allergenen Haaren der Raupen zu kommen oder diese gar einzuatmen.

Fragen zu diesem und vielen anderen Grünraumthemen beantwortet gerne das Grünraumservice -Team vom „Natur im Garten“ – Telefon unter 02742-74 333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

Text: Bernhard Haidler, Natur im Garten

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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