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23.01.2023

Vogelbeere: Ein Baum für Biodiversität und Klimawandelanpassung

Im Beratungsalltag wird häufig die Frage gestellt welche Bäume im öffentlichen Grünraum gepflanzt werden sollen, damit einerseits die BürgerInnen an Lebensqualität gewinnen, anderseits auch die Tierwelt und damit die Artenvielfalt profitiert.

Eine sehr gute Wahl für die Pflanzung in Parks oder größeren Grünanlagen ist die Vogelbeere (Sorbus aucuparia), auch Eberesche genannt. Mit der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior), die vielerorts unter dem gefürchteten Eschentriebsterben leidet, ist sie nicht verwandt. Die Eberesche gehört zur Familie der Rosengewächse, die Gemeine Esche zur Familie der Ölbaumgewächse. Keine Angst also, die besagte viel verbreitete Krankheit kann die Eberesche daher nicht bekommen.

Für die Tierwelt ist die Vogelbeere von außerordentlicher Bedeutung

63 Vogelarten können die kugeligen, etwa 1 cm großen orangerot leuchtenden kleinen Apfelfrüchte nutzen. Die Früchte und das rot gefärbte Herbstlaub machen den Baum auch zu einer Zierde für den öffentlichen Grünraum. Aber nicht nur Vögel nutzen den Baum, bis zu 31 Säugetierarten wie Eichhörnchen, Siebenschläfer oder Haselmaus nutzen Blätter und Früchte des Baumes. Für 71 Insektenarten ist das Gehölz Futterpflanze, z.B. für bestäubende Käfer oder Fliegen, welche die cremeweißen Blüten besuchen.

Die Vitamin-C-reichen Früchte sind auch für Menschen genießbar

Um Bitterstoffe abzubauen, müssen die Früchte aber erhitzt werden, also zu Marmelade oder Gelee verarbeitet werden. Getrocknete Blüten können bei Husten und Bronchitis als Tee genutzt werden. Eine Alternative für den öffentlichen Grünraum wäre die Mährische Eberesche (Sorbus aucuparia var. moravica), deren Früchte können auch roh genossen werden, weil sie keine Bitterstoffe enthalten.

Auch wenn die Vogelbeere sehr anspruchslos hinsichtlich ihres Standortes ist, so sollte aber wie bei allen Baumpflanzungen darauf geachtet werden, dass genügend Wurzelraum für den Baum vorhanden ist. Eine grobe Faustregel besagt, dass das Volumen, das die Krone des erwachsenen Baumes einnimmt, auch unterirdisch als Wurzelraum vorhanden sein muss. Außerdem solle innerhalb einer Allee oder einer Siedlung nie mehr als 10 % ein und derselben Baumart gepflanzt werden, um das Risiko sich rasch ausbreitender Krankheiten oder Schädlinge zu minimieren. Nähere Infos zu Baumpflanzungen finden Sie unter https://www.naturimgarten.at/klimabaum und www.willbaumhaben.at

Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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