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18.03.2024

Die Grüne Reiswanze

In diversen Artikeln im Kommunalnet berichten wir häufig von „Neophyten“. Heute ist zur Abwechslung von einem „Neozoon“ die Rede, also einem zugewanderten Tier, welches als Schädling eingestuft wird, nämlich der Grünen Reiswanze (Nezara viridula).

Die Grüne Reiswanze gehört zur Familie der Baumwanzen und sieht der einheimischen Grünen Stinkwanze sehr ähnlich. Sie unterscheidet sich aber im Erwachsenenstadium von dieser durch eine Punktreihe am unteren Ende des Halsschildes, bestehend aus drei mittig gelegenen weißen und zwei äußeren, schwarzen Punkten. Das bis zu 16 mm große Tier wurde vermutlich aus Ostafrika eingeschleppt, breitete sich zuerst im Mittelmeergebiet aus und drang im Zuge der Klimaerwärmung bis nach Nordeuropa vor, wo es immerhin noch eine Generation pro Jahr ausbilden kann. Im Herbst ändert sich die Farbe von grün zu rotbraun. In dieser Zeit suchen die Wanzen ihre Überwinterungsquartiere wie Bodenstreu oder Gebäude auf. Die jungen Wanzen (Nymphen) sind sehr unterschiedlich gefärbt und verändern sich farblich mit jedem Entwicklungsstadium.

So entfalten die Reiswanzen ihre Schadwirkung

Ihre Schadwirkung entfalten die Wanzen und ihre Nymphen durch ihre Saugtätigkeit an Leguminosen, Gemüse, Ackerkulturen, Zierpflanzen/Ziergehölzen und Obstkulturen. Durch die Saugtätigkeit der Larven und erwachsenen Tiere kommt es zu Deformationen von Trieben und Blättern, Bildung von Flecken, Ertragsreduktionen oder vorzeitigem Fruchtfall.

Als Profiteur des Klimawandels sollte dieser Wanze vor allem in den wärmeren Gegenden Österreichs Augenmerk geschenkt werden, wie dem Burgenland, Thermenlinie, Weinviertel oder Wärmeinseln in und um größere Städte wie Wien oder Graz.

So können Sie die Schädlinge bekämpfen

Hier sollte man im Frühling Kultur- und Zierpflanzen regelmäßig auf Wanzenbefall kontrollieren und gegebenfalls Neem Präparate spritzen. Diese sind v.a. bei den Nymphen wirksam. Die Extrakte des Neembaumes haben nämlich eine hormonelle Wirkung auf Insektenlarven, wodurch sich diese nicht zum erwachsenen Insekt weiterentwickeln können.

Alternativ ist seit  2023 die Schlupfwespe Trissolcus basalis als natürlicher Gegenspieler für den Profianbau zugelassen und kommerziell erhältlich.

Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter www.naturimgarten.at/gruene-reiswanze

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)
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