Zwischen Mai und Juli kann es zum Auftreten der Raupen des Frühlings-Wollafters (Eriogaster lanestris) an Laubbäumen kommen. Die gefräßigen Raupen des Nachtfalters können Bäume vollständig entlauben. Â
Die Raupen sind anfangs schwarz – blau gefärbt und lang behaart. Ältere Raupenstadien werden bis zu 45mm lang und haben am Rücken zusätzlich paarweise angeordnete, rostrote, kurze Haarbüschel. An den Seiten tragen sie gelblich weiße Punkte oder längliche Flecken. Empfindliche Menschen sollten den Hautkontakt mit den Raupen meiden, weil die Haare allergische Reaktionen und Juckreiz auslösen können.
Der seltsame Name „Wollafter“ kommt daher, dass die Hinterleibsspitze der dunkelbraunen Nachtschmetterlinge, die  an je 2 weiße Flecken auf den Vorderflügeln erkennbar sind, von dichten grauen Haaren bedeckt ist. Mit diesen Haaren bedecken die Weibchen ihre Eier, welche sie entlang von dünnen Ästchen spiralförmig ablegen, um sie vor Fressfeinden zu schützen.
Bäume in warmen, sonnigen Lagen werden bevorzugt befallen, trockene und warme Witterung kommt den Raupen entgegen.
Der Befall wird häufig mit jenem von Gespinstmotten verwechselt. Gespinstmotten überziehen jedoch den ganzen Strauch oder Baum mit ihrem Gespinst. Die Raupen des Wollafters ziehen sich jedoch in bis zu 2m große, sackartige Gebilde zurück, welche sie nachts zum Fressen verlassen. Im Laufe der Zeit sammeln sich in diesen Säcken Kotkrümel und Häutungsreste der Raupen an.
Die Raupen können im Prinzip alle Laubbaumarten befallen, bevorzugt jedoch Linden und Birken.
Als Gegenmaßnahme empfiehlt es sich die „Nester“, also die sackartigen Gebilde, in denen sich die Raupen tagsüber zurückziehen, herauszuschneiden solange sie noch keine allzu großen Dimensionen angenommen haben.
Empfindliche Personen sollten bei der Bekämpfung der Raupen mit Ganzkörperschutz und Atemschutzmaske arbeiten, um nicht in Kontakt mit den allergenen Haaren der Raupen zu kommen oder diese gar einzuatmen.
Bei starkem Befall kommen Spritzungen mit Neem – Präparaten in Frage. Azadirachtin, der Wirkstoff in diesen Präparaten wirkt nämlich teilsystemisch. D.h. die Pflanze nimmt den Wirkstoff auf, wodurch das Mittel beim Fressen in den Körper der Raupen gelangt.
Als vorbeugende Maßnahme kann man den Boden um betroffene Bäume im Herbst vorsichtig oberflächlich bearbeiten, um Kokons zu zerstören, in denen die Schmetterlinge überwintern.
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