Seit JJ (Johannes Pietsch) für Österreich den Eurovision Song Contest gewonnen hat, häufen sich die Vorschläge, in welcher Stadt oder Gemeinde der Song Contest nächstes Jahr ausgetragen werden soll. Mit Dienstag ist das Rennen um die Gastgeberstadt offiziell gestartet – Bewerber können bis 4. Juli ihre Kandidatur einreichen. Aber welche Gemeinde hat wirklich das Zeug dazu, Austragungsort des größten Musikwettbewerbs weltweit zu werden?
Wien, Graz oder Oberwart?
Gleich nach dem überraschenden Sieg Österreichs ging es los mit den Spekulationen. Neben dem offensichtlichsten Austragungsort – Wien – erhoffen sich auch viele andere Gemeinden, Gastgeber zu werden. Ginge es nach der Größe, wäre Graz ein durchaus würdiger Kandidat – das erhofft sich vor allem der Grazer Tourismusverband. Zusätzlich zur zweitgrößten Stadt Österreichs haben auch ganz unerwartete Orte ihre Bereitschaft bekundet. So brachte sich beispielsweise das burgenländische Oberwart (rund 8.000 Einwohner) sofort ins Spiel. Bürgermeister Georg Rosner zeigt sich überzeugt, dass Oberwart offizielle Host City werden könnte und spricht von einer großen Chance für die Region.
Eine reale Chance hat Innsbruck: Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber erklärte, die Innsbrucker Olympiahalle sei mit 12.000 Plätzen auch groß genug dafür. Doch auch Wels in Oberösterreich (65.000 Einwohner) will sich in Doppelkandidatur gemeinsam mit Linz bewerben und auch St. Pölten und die niederösterreichische Gemeinde Ebreichsdorf haben eine Bewerbung ins Auge gefasst. St. Pölten habe bereits Erfahrungen mit Großveranstaltungen – so Bürgermeister Matthias Stadler, der auf das Frequency Festival verwies.
Noch ist nichts entschieden. Doch welche Bedingungen muss ein Austragungsort erfüllen?
Offizielle Auflagen
Um offiziell Gastgeber des ESC zu sein, muss ein Ort einige Voraussetzungen bieten:
- eine Halle mit Platz für mindestens 10.000 Menschen
- genügend Unterkünfte
- entsprechende Infrastruktur
- Sicherheitsvorkehrungen
- gute internationale Anbindung
Die Kriterien legt die European Broadcasting Union fest, ein Bündnis öffentlich-rechtlicher Medienorganisationen, das in 56 Ländern vertreten ist. Bis zum 4. Juli können sich Städte und Gemeinden bewerben. Dafür müssen sie beim ORF ein aussagekräftiges Konzept einreichen. Wo der ESC 2026 dann endgültig stattfinden wird, soll am 8. August feststehen. Eins ist klar: Es bleibt spannend.
-E. SCHUBERT
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