Martina Liehl-Rainer, Natur im Garten

Natur im Garten

NaturimGartenTipps

Umwelt

28.03.2024

Was hilft gegen die Kastanienminiermotte?

Stark befallene Kastanienbäume sind ab dem Sommer ein trauriger Anblick. Obwohl der Befall mit der Kastanienminiermotte in der Regel von den Bäumen toleriert wird, ist deren positive Wirkung auf das Kleinklima stark eingeschränkt. Es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die den Befall reduzieren können.

Rosskastanien sind wunderschöne Bäume, vor allem zur Blütezeit im Mai sind sie ein imposanter Anblick. Und welches Kind liebt es nicht, im Herbst Kastanien zu sammeln?
In den 1990er Jahren hat sich dann ein kleiner Schmetterling, die Kastanienminiermotte, explosionsartig ausgebreitet und richtet seither zumindest optisch große Schäden am Kastanienlaub an. Stark befallene Bäume werden bereits im Juli vollständig braun und im August setzt der Laubfall ein.
Da das Wachstum der Bäume und die Einlagerung von Reservestoffen zum großen Teil in der ersten Jahreshälfte stattfinden, halten die Bäume den Befall auch über mehrere Jahre aus. Für uns Menschen bedeutet er jedoch eine ästhetische Beeinträchtigung und einen Verlust an klimawirksamer Blattfläche im Hochsommer.

Schaden der Miniermotte aus der Nähe betrachtet

Bevor eine Bekämpfung startet, muss zweifelsfrei geklärt sein, dass die Schädigungen durch die Miniermotte verursacht wurden. Blattflecken können auch durch Pilzkrankheiten oder Trockenschäden entstehen. Der Befall durch die Kastanienminiermotte unterscheidet sich von anderen Blattkrankheiten der Kastanie dadurch, dass bei Gegenlicht deutlich sichtbare Miniergänge mit Larven oder deren Ausscheidungen zu erkennen sind.

Kein schöner Anblick: Stark befallene Bäume im Sommer

Der Befall beginnt im April, in einem Jahr entstehen wenigstens drei Generationen des Schmetterlings. Die letzte Generation verpuppt sich, überwintert im Falllaub und ist Ausgangspunkt für den Befall im nächsten Jahr. Daher ist eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme das Entfernen und Entsorgen der befallenen Blätter. Dies kann vor allem bei isoliert stehenden Bäumen gut helfen und eine Befallsreduktion bewirken.
Ein gesunder Baum hat mehr Widerstandskraft, daher unterstützen eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung. Auch Nützlinge helfen und können gefördert werden, beispielsweise Meisen und Spatzen aber auch Schlupf- und Erzwespen.

Eine direkte Bekämpfung erfolgt mit Pflanzenschutzmitteln auf Neembasis
(Wirkstoff: Azadirachtin) kurz vor der Blüte. Die Spritzung bewirkt eine deutliche Reduktion des Befalls übers Jahr gesehen. Sie ist bei großen Bäumen aufwendig und daher kostenintensiv.

Im Handel sind Pheromone in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Sie locken die Männchen der ersten oder zweiten Generation an. Je nach Fallentyp werden die Duftstoffe zur Befallskontrolle oder zur Regulierung eingesetzt. Mit Pheromon-Deltafallen mit Klebestreifen kann die Mottendichte geschätzt sowie der Flugbeginn bestimmt werden. Pheromon-Trichterfallen eignen sich, um Mottenmännchen in größeren Mengen abzufangen.

Pheromon-Klebefallen erleichtern die Kontrolle des Bestandes

Textquellen: www.gartentelefon24.at, www.ages.at.

Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)
MEHR ZUM THEMA

Asiatischer Laubholzbockkäfer: Ein zugewanderter Baumschädling

Lilienhähnchen: Ungustiöser Schädling an Lilien

© Copyright - Kommunalnet