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20.10.2021

Gartenarbeiten die wir im Herbst unterlassen

Fast immer berichten wir hier welche Arbeiten im öffentlichen Grünraum gerade anstehen. Heute machen wir es umgekehrt! Wir informieren in welchen Bereichen Sie sich entspannt zurücklehnen können und welche Tätigkeiten jetzt sogar mehr schaden als nutzen!

 

Ein weit verbreiteter Irrtum ist etwa, dass man im Herbst die Rosen schneiden sollte. Wenn man jetzt schneidet, haben die Pflanzen den ganzen Winter offene Wunden, an denen der Frost Schaden anrichtet bzw. Krankheitserreger eindringen können. Die Pflanze hat keine Chance die Wunden zu schließen. Eine grobe Faustregel besagt, dass der beste Schnittzeitpunkt für Rosen im Frühling zur Zeit der Forsythienblüte ist.

Ähnliches gilt übrigens auch für den Schnitt von Bäumen und anderen Gehölzen. Auch bei ihnen wären die Wunden den Winter über offen. Der beste Zeitpunkt ist hier der Sommer von Juli bis August. Im belaubten Zustand können Bäume und Sträucher den Wundheilungsprozess rasch einleiten. Andererseits ist das Brutgeschäft der meisten Vögel, die man beim Frühlingsschnitt stören würde, im Sommer bereits abgeschlossen.

Falllaub sollte zwar von Rasenflächen, Straßen, Gehwegen etc. entfernt werden, aber es ist nicht sinnvoll es zu entsorgen. Laub ist ein wertvoller Rohstoff der als Mulchmaterial unter Hecken und Sträuchern als Versteck für zahlreiche Nützlinge wie etwa Glühwürmchenlarven dient. Bodentiere und Mikroorganismen zersetzen dieses organische Material und sorgen damit für den Humusaufbau im Boden. Humus ist ein wertvoller Wasser- und Nährstoffspeicher.

Das Düngen von Pflanzen in Beeten oder Trögen macht im Herbst keinen Sinn. Die Gewächse bereiten sich auf die Winterruhe vor und nehmen jetzt nur mehr ganz wenig Nährstoffe auf. Die Nährstoffe aus den Düngern werden nun großteils vom Regen ausgewaschen und gelangen letztlich ins Grundwasser. Kübelpflanzen die im Herbst noch stark gedüngt werden, sind im Winterquartier höchst krankheits- und schädlingsanfällig!

Der Herbst ist zwar Pflanzzeit für Gehölze, mit dem Pflanzen empfindlicher Arten wie Clematis, Magnolien oder Feigen sollte man sich aber bis ins Frühjahr Zeit lassen. Vor allem bei immergrünen Gehölzen wie dem Rosmarin ist es wichtig, dass sie gut einwurzeln können. Wenn die Wurzelballen durchfrieren vertrocknen sie über den Winter.

Gräser haben auch im Winter einen hohen Zierwert. Sie werden mit Bändern zeltartig zusammengebunden damit der Wurzelstock vor zu viel Feuchtigkeit geschützt wird. Auch die Blütenstauden schneidet man besser erst im Frühling ab, sie bieten Kleintieren ein Winterversteck und Nahrung für viele Vogelarten.

Weitere Infos erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333

 

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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