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Coronavirus

22.11.2021

Corona-Impfung: Zwischen Anreiz und Pflicht

Die Impfpflicht kommt! Das verkündete die Bundesregierung gemeinsam mit Landeshauptleuten am Freitag Vormittag. Expertinnen und Experten sind überzeugt, dass eine möglichst hohe Immunität in der Gesellschaft wesentlich dazu beiträgt, die Infektionszahlen auf einem niedrigen Wert zu halten und dadurch die Wahrscheinlichkeit von Mutationen zu verringern.

Die Impfung – ein kleiner Piks mit großer Wirkung

Einerseits wird durch die Schutzimpfung das Risiko einer Infektion samt schwerem Krankheitsverlauf und möglichen Langzeitfolgen entscheidend verringert, andererseits wird das Risiko, das Virus weiterzugeben, deutlich reduziert. Noch im Frühling dieses Jahres dominierte die Vordrängler-Debatte das Land. Die Menschen konnten es kaum erwarten, die Schutzimpfung zu erhalten – denn diese versprach vor allem eines: Freiheit von Ausgangsbeschränkungen, Masken und der Angst vor einer Infizierung. Ganz so kam es jedoch nicht, die Zahlen der Geimpften stagnierte bald. Obwohl mittlerweile ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, erreicht Österreich die von den Medizinern als für die Eindämmung der Pandemie notwendig erachtete Impfquote bisher nicht.

Not macht erfinderisch

Die Impfpflicht durch Anreize wird kommen – doch in Kraft soll sie erst im Feber 2022 treten. Um bis dahin die Impfquote weiter zu erhöhen, arbeiten viele Länder Gemeinden bereits seit Monaten an dezentralen, regionalen Initiativen.

Pfizer mit Pommes

Im Sommer startete das Angebot mit Initiatven, die den Stich mit einer Mahlzeit oder Shopping in Verbindung brachte. Zum Beispiel die oberösterreichische Gemeinde Neumarkt im Mühlkreis: Dort konnte man sich im Sommer im Wirtshaus in Dingdorf oder Trosselsdorf neben einer Jause oder Erfrischung auch gleich eine Covid-Impfung abholen, und das ganz ohne Voranmeldung. Auch in einigen Supermärkten in Wiener Außenbezirken wurde mit Versorgung gelockt: Einige Standorte von Billa boten als Dankeschön den Geimpften einen Bio-Ingwer-Apfel-“Shot” (nicht in den Arm sondern in den Rachen) an, Penny hingegen verteilte unter den vor Ort Geimpften einen “Oxxenkracherl” Energydrink.

Einige Bundesländer zogen mit der Impf-Lotterie mit. Vorreiter war Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil im Burgenland. Bereits Anfang September rief er eine Impf-Lotterie im Land aus, an der man mit einer durchgeführten Impfung teilnehmen konnte. Ziel war es, 10.000 zusätzliche Menschen zur Impfung zu bewegen. Diese Marke wurde geknackt – mit über 12.000 Anmeldungen. Die Gewinner werden nun mit Sachpreisen beschenkt.

All jene, welche auch in den kommenden zwei Monaten nicht zur Impfung animiert werden können, werden wohl mit Verwaltungsstrafen rechnen müssen.

Impfen auf Türkisch

Um alle Menschen unabhängig von derer Erstsprache mit verlässlichen Informationen zu Impfung zu versorgen, stellt das Gesundheitsministerium eine Übersicht zur der Corona-Schutzimpfung zur Verfügung. Auf einem zwei-seitigen Dokument („Corona-Schutzimpfung: Das Wichtigste auf einen Blick“) wurden bereits speziell Senioren, Pädagogen und Familien angesprochen. Auch in Leicht Lesen-Form gibt es das Informationsschreiben. Nun steht es auch in Fremdsprachen zur Verfügung: Englisch, Rumänisch, BKS und Türkisch.

Das Info-Schreiben zur Corona-Schutzimpfung gibt einen Überblick darüber, wie die Impfung funktioniert, warum die Impfung so wichtig ist und welche Impfreaktionen auftreten können. Außerdem wird erklärt, wo und wie man sich zur Impfung anmelden kann und welche Dokumente man zum Impftermin mitnehmen muss. Die Info-Schreiben können über die Seite des Gesundheitsministeriums heruntergeladen werden.

-E.AYAZ

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