NLK Pfeiffer

02.09.2019

Melk’s denkende Laternen

Ein Pilotprojekt unter dem Namen "Smart Street" in der Stadtgemeinde Melk sieht die Installation von bis zu 50 "intelligenten" Laternenmasten vor. Die neuen Masten sollen für mehr Sicherheit sorgen und unter anderem auch als Ladestation für E-Autos dienen.

Was sich anhört wie aus der Feder von Science-Fiction Autoren ist in Melk bereits Realität: Eine Musterstraße wird, nach Vorbild der norwegischen Hauptstadt Oslo, von 2019 bis 2023 sukzessive mit intelligenten Laternen ausgestattet, die gegenüber herkömmlichen Laternenmasten eine ganze Reihe von Vorteilen bringen sollen.Zehn Unternehmen haben in Kooperation an der Umsetzung des Projekts gearbeitet.

Energiesparen und die Straßen sicherer machen

Die Masten sollen erkennen, wann um sie herum wenig los ist, und selbständig das Licht dimmen, was den Gemeinden beim Energiesparen helfen soll. Weiters soll auch die Sicherheit der Straßen verbessert werden: integrierte Kameras werden der Polizei in Zukunft dabei helfen, mehr Sicherheit an gefährlichen oder unübersichtlichen Kreuzungen zu gewährleisten. Weiters sollen eingebaute Akustiksensoren das charakteristische Folgetonhorn der Einsatzkräfte erkennen, und umliegende Ampeln entsprechend schalten.

Darüber hinaus sollen die smarten Laternen auch als Ladestation für Smartphones, E-Bikes und Elektroautos fungieren. Weiters soll es per Induktionsladung möglich sein, die in der letzten Zeit immer öfter angedachten Zustelldrohnen namhafter Versandhäuser zu laden.

Der immer weiter voranschreitende Ausbau des Internets macht auch vor diesem Projekt nicht halt – so können die Laternen als W-LAN-Emitter fungieren, und so eine flächendeckende Abdeckung mit Internet gewährleisten.

Modulares System bietet situationsadäquate Verkehrslösungen

Gelegentlich auftretende, unvorhersehbare Verkehrsereignisse, wie Unfälle, aber auch dichter Nebel oder Blitzeis, können durch die intelligenten Laternenmasten abgefedert werden: Zeitbegrenzte, niedrigere Tempolimits oder Straßensperren können dazu beitragen, den Verkehr sicherer zu machen – direkte Kontaktaufnahme mit dem Auto per „Heads Up Display“ ist hier eine angestrebte Lösung.

Auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner äußerte sich positiv gegenüber dem Projekt und meint, die „Smart Street“ sei ein Vorzeigebeispiel, wie man die neueste Technologie nutzen könne, um den Bürgerinnen und Bürgern noch mehr Service zu bieten.

Im Moment sind als Pilotprojekt zwei Straßenzüge in Melk, und in weiterer Folge Ebreichsdorf im Bezirk Baden geplant – größtes Problem ist noch die Finanzierung: Ein weiter Standort des Pilotprojekts in der Gemeinde Vitis im Waldviertel scheiterte an den finanziellen Mitteln.

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