Stadt St. Veit

Kärnten

28.04.2020

St. Veit an der Glan: Eine Ära endet

Er gehört zu den am längsten amtierenden Bürgermeistern in Kärnten: Gerhard Mock leitete ganze 31 Jahre lang die Geschicke der Stadtgemeinde St. Veit an der Glan. Doch nun ist Schluss: Eigentlich hätte der 66-Jährige mit Ende März 2020 in den Ruhestand gehen wollen. Wegen der Coronakrise verschob sich der Rücktritt um zwei Wochen.

Fünf Wahlen geschlagen und gewonnen

Auf seine Amtszeit darf Mock als Sieger von insgesamt fünf Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen zurückblicken. Bevor er am 20. Jänner 1989 erstmals zum Ortschef gekürt wurde, war Mock bereits in vielen Funktionen politisch tätig. Der gebürtige St. Veiter ist ursprünglich gelernter Maschinenschlosser und wechselte beruflich bald zu den ÖBB. Relativ früh, wie er selbst sagt, wurde Mock Funktionär in der „Jungen Generation der SPÖ“ in der Stadtorganisation St. Veit.

Auch auf Landesebene war der scheidende Bürgermeister politisch sehr aktiv. Nachdem er seit 1979 im Gemeinderat vertreten und später als Stadtrat für Wohnungswesen und Liegenschaften tätig war, brachte Mock bei seinem Antritt als Bürgermeister schon jahrelange Erfahrung in der Kommunalpolitik mit.

St. Veit wirtschaftlich aufgebaut

Besonders stolz ist Gerhard Mock darauf, dass es ihm gelungen ist, aus der kleinen Bezirksstadt St. Veit einen wichtigen Wirtschaftsstandort zu machen. „Dass weltweit tätige Unternehmen wie GREENoneTec, Kioto Solar, FunderMax oder Jacques Lemans hier ihre Zentrale haben, spricht für sich“, erzählt der Ex-Bürgermeister. Mit der ausgegliederten Stadtholding gründete Mock zudem vier Betriebe: Sie bilden eine solide Basis für das städtische Budget.

Ein großer Meilenstein war auch die Realisierung des St. Veiter Industrieparks. „Das war damals ein großer Kraftakt, 50 Hektar Grünfläche in Industriegrund samt eigenen Anschluss an die Schnellstraße S37 umzuwidmen“, erzählt Mock rückblickend. „Noch heute ist der Industriepark der wirtschaftliche Motor für unsere Stadt.“

Vize Martin Kulmer folgt nach

Auch der Bereich leistbares Wohnen war dem ehemaligen Ortschef ein großes Anliegen: Während seiner Amtszeit errichtete die Stadt 1.400 Wohnungen. So soll es auch in Zukunft weitergehen. „Ich sehe St. Veit auch in Zukunft als Stadt, die – aufbauend auf einem starken wirtschaftlichen Rückgrat – mit gesunden Finanzen, einer funktionierenden Stadtholding und einer hohen Lebensqualität und attraktivem Wohnraum aufwarten kann“, wünscht sich Mock.

Dem nachfolgenden St. Veiter Bürgermeister Martin Kulmer bringt er dabei viel Vertrauen entgegen: „Mein Nachfolger wird schon aufgrund des Altersunterschiedes andere Schwerpunkte in seiner Arbeit setzen als ich – und das ist auch gut so.“

Erfolgsrezept: Liebe zum Amt

Auf die Frage nach seinen Stärken antwortet Mock: „Sicherlich die Liebe zum Amt, das mein bisheriges Leben 24 Stunden pro Tag ausgefüllt hat.“ Außerdem benötige man als Bürgermeister eine große Portion Mut, Hartnäckigkeit, Handschlagqualität und Entscheidungsfreudigkeit. Fehler, so Mock, gehören zum Job dazu: „Wenn du von zehn Entscheidungen zwei Fehler machst, dann hast du acht richtige Entscheidungen getroffen.“

Endlich Zeit für Hobbys

Nach seinem Rücktritt am 14. April 2020 bleibt Mock noch bis Jahresende Geschäftsführer der Stadtholding, um letzte Projekte „zu finalisieren“. Aber auch privat droht kein Pensionsschock. „Mir wird mit Sicherheit nicht langweilig werden“, weiß der Langzeit-Bürgermeister. Jetzt könne er sich seinen Hobbys widmen: dem Segeln am Ossiacher See und seiner großen Leidenschaft – dem Kochen.

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