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22.02.2022

Standesämter verzeichnen einen Boom

Viele haben es bereits geahnt: Der Februar 2022 ist ein äußerst beliebter Hochzeitsmonat, besonders das Zahlenspiel mit dem 2. und 22. Februar hat es den Hochzeitswilligen angetan. Doch wie sieht es tatsächlich in den heimischen Standesämtern aus?

Mödling – 40 Hochzeiten an einem Tag

Schloss Schönau in Niederösterreich zählt zu den beliebtesten Hochzeitslocations im ganzen Land. Das dazugehörige Standesamt befindet sich in der knapp 5.000-Einwohner-Gemeinde Leobersdorf. Mit aktuell 6 angemeldeten Trauungen für den 22.2.2022 liegt man hier deutlich über dem Durchschnitt an einem solchen Dienstag im Winter. „Sechs ist schon viel für unseren eher kleinen Verband“, meint der zuständige Standesbeamte. Warum die Leute so auf dieses Datum abfahren, kann er nicht ganz verstehen.

Noch deutlicher ist es im Standesamt Salzburg: Hier sind für den 22.2. insgesamt 23 Trauungen angemeldet, der Marmorsaal in der Stadt Salzburg ist als Ort der Trauung jedenfalls ausgebucht. „Das bedeutet aber nicht, dass sich noch etwas ändern kann. Coronabedingt kommen immer wieder kurzfristig Absagen – so war es auch am 2.2.“, erzäht die Mitarbeiterin. Statt 18 Eheschließungen fanden zu diesem Datum am Ende 14 statt.

Der Standesamtsverband Mödling übertrifft diese Zahlen noch einmal um ein Gewaltiges: Laut Online-Reservierungstool sind hier für den 22.2. 2022 bisher 40 Trauungen verbucht – von 8:30 bis 18:30 Uhr sind hier alle Termine vergeben.

Zahlenspiele sehr beliebt

Der Bezirk Mödling ist deshalb so beliebt für Hochzeiten, weil hier sogenannte „Sonderhochzeiten“ leicht möglich sind, also beispielsweise Trauungen in Restaurants oder an anderen Orten. Im Februar 2022 kommen zu dem Zahlenspiel noch viele Hochzeiten, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben wurden. Der absolute Hochzeits-Rekordtag in Mödling war jedoch der 7.7.2007. An diesem Tag wurden exakt 77 Paare getraut.

Wieder mehr Eheschließungen prognostiziert

Insgesamt rechnet man heuer mit einem allgemein starken Hochzeitsjahr, weil erstmals seit 2 Jahren wieder größere Privatveranstaltungen möglich sein könnten. Im Jahr 2021 fanden insgesamt 1,3 Prozent mehr Eheschließungen statt als 2020, jedoch um 12,7 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Gleichzeitig gab es 2021 um 10 Prozent mehr neue eingetragene Partnerschaften, aber um fast 5 Prozent weniger Scheidungen als im Vorjahr.

-E. SCHUBERT

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