Philipp Monihart

Bundesländer

Niederösterreich

18.04.2024

Der Whatsapp-Bürgermeister

Michael Strasser ist 32 Jahre jung und seit 1,5 Jahren Bürgermeister im niederösterreichischen Haidershofen. Seit seiner Amtszeit hat er schon vieles umgekrempelt in der 3700-Einwohner-Gemeinde. Nun hat er die nächste Innovation gestartet: Ab sofort kommuniziert Michael Strasser mit seinen Gemeinde-Bürgerinnen und -Bürgern per whatsapp. Wie das geht?

„Jeder Bürgermeister und jede Bürgermeisterin muss sich heute überlegen, wie er oder sie am besten mit seinen Bürgerinnen und Bürgern kommuniziert – wie er oder sie diese am besten erreicht. Und das wird heute immer schwieriger“, weiß Michael Strasser.

Die Informationsschienen werden mehr, Menschen konsumieren Nachrichten und News auf unterschiedlichsten Kanälen. „Für mich ist das die Frage aufgetaucht: Wie erreiche ich meine Bevölkerung am besten?“, erzählt der Jung-Bürgermeister. Er hat sich beraten lassen und ist zum Schluss gekommen: „Whatsapp ist eines der meist genutzten Messenger-Dienste weltweit, ich probiere es über diesen Kanal“, erzählt Strasser.

Von wichtigen Terminen, Neuerungen in der Gemeinde bis zum Dank

Gesagt, getan. Seit Ostern bietet Michael Strasser nun einen Whatsapp-Kommunikations-Kanal an, um so mit seiner Bevölkerung zu kommunizieren. 140 Anmeldungen hat der Bürgermeister bereits. Die Anmeldung für den Kanal ist recht einfach: „Man meldet sich über Social media an, dann bekommt man eine Nachricht geschickt und muss diese mit der unterschriebenen Datenschutzerklärung zurückschicken“, erklärt Michael Strasser den Weg zum neuen Whatsapp-Service.

Und worüber informiert der Bürgermeister per Whatsapp? „Ich stelle dort genauso wichtige Nachrichten aus der Gemeindezeitung hinein oder informiere über einen Baufortschritt in der Gemeinde, wichtige Termine oder wie man den Grünschnitt richtig entsorgen soll“, erzählt der 32-Jährige. Vor Ostern hat sich der Bürgermeister via Whatsapp aber auch bei seinen Bauhofmitarbeitern für die Montage eines neuen Geländers und eines Basketballkorbs bedankt. „Das ist mir auch wichtig“, sagt Michael Strasser.

Aktuell steht der Bürgermeister mit seiner neuen Kommunikations-Schiene noch ganz am Anfang. Aber schon bald möchte Michael Strasser auch verstärkt Daten und Fakten zur Gemeinde per Whatsapp kommunizieren und noch vieles mehr. Wenn es um amtliche Nachrichten geht, nutzt der Bürgermeister die Gemeinde-App als Kommunikationsplattform. Dort haben sich bereits 900 User registriert.

Bürgermeister sollten Kommunikationsschienen überdenken

Den Whatsapp-Kanal bietet Michael Strasser über seine Gemeinde-Partei – die ÖVP Haidershofen – an. „Das hat den Hintergrund, dass ich rechtlich abgesichert bin und nicht in die Falle tappen will, Parteiwerbung auf einem neutralen Kanal zu machen, wenn ich diesen über die Gemeinde anbieten würde“, erklärt Michael Strasser.

Michael Strasser: „Heute muss sich jeder Bürgermeister, jede Bürgermeisterin überlegen, wie er oder sie mit seiner/ihrer Bevölkerung in Kontakt tritt. Die Zeiten, wo man nur ein Medium nutzt, sind vorbei. Mein Credo lautet daher: Je breiter ich in Sachen Kommunikation aufgestellt bin, desto besser. Das beginnt bei unserer Homepage, geht über die Gemeindezeitung und die Gemeindeapp, weiter zu lokalen und regionalen Medien und hört bei unserer neuesten Schiene dem Whatsappp-Service auf.“

– S. PEISCHL

 

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