Stammschutz und Bewässerungssack - „Natur im Garten“/Stefan Strobelberger

Natur im Garten

NaturimGartenTipps

09.11.2020

Jungbaumpflege – wässern, schützen, nicht mehr schneiden!

Frisch gepflanzte Bäume, und dazu gehören auch Pflanzungen von 2019 und 2018, brauchen in den ersten drei Jahren mehr Zuwendung um gesund und alt werden zu können. Auch vor dem Winter sollen Sie noch etwas tun.

Die Sommer 2018 und 2019 waren in den meisten Regionen eher ungewöhnlich trocken und heiß. Bäume, und vor allem frisch gepflanzte Jungbäume, zeigen ihren Durst oft nicht unmittelbar, sondern Schäden zeigen sich erst später. Hängende Blätter bis hin zu Randnekrosen, also dem Absterben der Blätter vom Rand her, sind verräterische Zeichen. Wobei das randige Absterben der Blätter auch durch Kaliummangel (vor allem die älteren Blätter) oder Streusalzüberschuss herrühren kann.

Wässern bis es friert!

Unabhängig von sichtbaren Schäden sollten Jungbäume in trockenen Regionen noch im Herbst mit mindestens 50, besser 100 Liter Wasser versorgt werden. Bewährt haben sich Bewässerungssäcke oder Gießringe um das Wasser auch wirklich in den Ballenbereich zu bekommen. Mit ausreichend Wasser versorgt starten die Bäume sehr viel besser in das kommende Frühjahr. Wenn Sie schon beim Gießen sind, vergessen Sie nicht die Immergrünen mit zu wässern. An jedem sonnigen Wintertag geben Eiben, Kirschlorbeer und Buchs Wasser an die Umgebung ab, können aber aus dem gefrorenen Boden nichts nachliefern. Gut gewässert ist also halb überlebt!

Stämme sollten geschützt werden

Die Wintersonne hat noch einen weiteren Effekt – auf den Stamm. Wenn im Winter die Sonne scheint ist es meist sehr kalt. Dunkle Stämme nehmen die Wärmestrahlung der Sonne auf und heizen sich auf mehrere Plusgrade auf. Die beschattete Rückseite bleibt aber im Minusbereich, was dann zu Spannungen und Rissen in der Rinde führen kann. Schilfmatten oder weiße Anstriche verhindern das Aufheizen des Stamms und somit die Frostrisse, die gar nicht so selten einen frühen Tod des Baums verursachen können.

…und die Säge bleibt weg!

Schnittmaßnahmen sollten ab Oktober nicht mehr durchgeführt werden, denn die Wundheilung funktioniert nicht mehr. Das kann große Schäden verursachen. Lediglich Totholz kann weggeschnitten werden und natürlich darf der im Frühjahr geplante Schnitt am laublosen Baum geplant werden. Meist sieht man im Winter mehr.

Mehr Tipps zur Baumpflege gibt’s bei der Grünraum-Servicestelle am „Natur im Garten“ Telefon unter 02742 – 74 333 gartentelefon@naturimgarten.at und www.naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

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