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NaturimGartenTipps

16.06.2020

Ein Beitrag zum Schutz von Wildbienen

Ohne die Tätigkeit bestäubender Insekten gäbe es keine Obsternte. Die fleißigen Tiere sammeln Nektar und Blütenstaub aus den Blüten und ernähren damit sich und ihre Nachkommen. Im Zuge dieser Tätigkeit streifen sie den passenden Blütenstaub auf die weiblichen Teile der Blüten ab, wodurch sich Früchte entwickeln können.

Diese wichtige Aufgabe obliegt jedoch nicht nur den Honigbienen. Über 600 Arten heimischer Wildbienen gibt es in Österreich, die meisten davon sind Einzelgänger, bilden also keine Staaten wie die Honigbiene. Sie legen Brutröhren an, in welche Sie Blütenstaub eintragen und ihre Eier in einzelnen Zellen ablegen. Der Eingang wird in artspezifischer Weise verschlossen, die schlüpfenden Larven ernähren sich vom Blütenstaub. Um die 50% der Arten nisten in offenen Bodenstellen, ca. 20% in vorhandenen Löchern in Totholz oder hohlen Stängeln.

Zur Förderung dieser nützlichen Insekten haben viele Gemeinden bereits „Wildbienenhotels“ aufgestellt. Manche davon sind aus Sicht der Wildbienen leider völlig unbrauchbar. Im Speziellen sind es jene, die mit Häckselgut, Hohlblockziegeln, Bockerl, Fichtenzapfen, Heu oder anderem „Krimskrams“ befüllt sind.

Verwenden Sie besser hohle Stängel oder angebohrte Harthölzer zur Befüllung. Achten Sie beim Zurechtschneiden der Stängel (Schilfmatten o.ä.) auf einen sauberen Schnitt mit einer scharfen Bypass – Schere. Ausgefranste Röhren werden nicht angenommen, weil die hauchdünnen Flügel der Tiere sehr verletzlich sind. Beim Anbohren von Harthölzern (z.B. Buche, Eiche…) gilt ähnliches. Verwenden Sie Holzbohrer zwischen 2 und 8mm Durchmesser und achten Sie auf eine hohe Drehzahl beim Bohren, damit saubere, glatte Ränder entstehen. Weichhölzer wie Fichte fasern leicht aus, wodurch Späne ins Innere der Röhren ragen können.

Die solcherart angefertigten Hohlräume sollten immer blind enden, d.h. die Hölzer nicht durchgebohrt werden. Bei der Bearbeitung des Holzes wäre noch darauf zu achten, dass es nicht einreißt. Über Risse können Parasiten in die Löcher eindringen und die Brut der Wildbienen vernichten. Holzrundlinge sollten aus diesem Grund vorher gespalten werden, also halbiert oder geviertelt damit sie nicht so leicht einreißen. Bohrungen ins Längs- statt ins „Hirnholz“ vermeiden dieses Problem ohnedies.

Bei der Aufstellung des Wildbienenhotels muss darauf geachtet werden, dass eine sonnige, wettergeschützte Stelle ausgesucht wird. Die Öffnungen nicht nach Westen ausrichten, sondern nach Südosten, damit die Befüllung nicht durch Regen befeuchtet wird.

Nähere Infos zum Bau dieser Unterkünfte können Sie auch von unserer Homepage https://www.naturimgarten.at/wildbienenhotel herunterladen.

Mehr Information erhalten Sie beim “Natur im Garten” Grünraumservice unter der Telefonnummer 02742-74333 oder per E-Mail unter gartentelefon(at)naturimgarten.at

– M. PUCHNER (QUELLE: NATUR IM GARTEN, ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG)

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