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25.02.2022

Wie Österreichs Gemeinden ihre Olympia-Sieger feiern

Die olympischen Spiele in Peking sind vorbei und Österreich hat seine Spitzenathletinnen und -athleten wieder. In vielen Gemeinden wurde bei deren Ankunft kräftig gefeiert.

So etwa in Kärnten: Wie vor vier Jahren hat die Gemeinde Millstatt auch heuer wieder einen Empfang für Snowboard-Olympiasiegerin Anna Gasser ausgerichtet. Etwa 150 Menschen hatten sich am Sonntagvormittag bei strahlendem Sonnenschein am Platz vor dem Millstätter Rathaus versammelt, um Gassers zweiten Olympiatriumph im Big Air zu feiern.

Mit Fanfarenklängen wurde die 30-Jährige empfangen, zu ihren Ehren waren neben dem aktuellen Olympiasieger Matthias Mayer auch Fritz Strobl und Franz Klammer an den Millstätter See gekommen, ebenso wie Skispringer Thomas Morgenstern. Bürgermeister Alexander Thoma begrüßte Gasser in Anwesenheit ihrer Eltern vor dem Rathaus mit Blumen und betonte, eine große Feier werde es im April geben.

Vorarlberger Athleten im Rampenlicht

In Vorarlberg rückte sogar die Landesregierung aus, um den Heimkehrenden die metaphorischen Hände zu schütteln. „Die Erfolgsmeldungen aus Peking über das sensationelle Abschneiden unserer heimischen Asse haben auch das Wintersportland Vorarlberg weltweit ins Rampenlicht gerückt“, sprach die Vorarlberger Landesrätin Rüscher den Snowboardcrossern Alessandro Hämmerle und Julian Lüftner sowie den Rodlern Thomas Steu und Yannick Müller ihre höchste Wertschätzung aus.

Damit es in Vorarlberg auch in Zukunft Grund zur Freude über sportliche Höchstleistungen gibt, gelte es jene besonderen Eigenschaften zu fördern, die auch in der Vorarlberger Sportstrategie als zentrale Erfolgsvoraussetzungen definiert sind: Begeisterung, Wille, Gespür, Mut und Eigenverantwortung. „Wir wollen unserer sportbegeisterten Jugend Perspektiven und Chancen eröffnen, um es auch international ganz nach vorne zu schaffen. Unsere Top-Athletinnen und -Athleten, die bei Olympia in Peking aufgezeigt haben, sind starke Vorbilder, denen die junge Generation nacheifern kann“, so Rüscher.

Den abendlichen Empfang für Alessandro Hämmerle in Gaschurn nahm Landeshauptmann Markus Wallner zum Anlass, dem frischgebackenen Olympiasieger persönlich zu gratulieren und ihm das Goldene Sportehrenzeichen des Landes Vorarlberg zu verleihen.

Olympia-Held kostet Gemeinde

Seit Johannes Strolz am 10. Februar Gold in der alpinen Kombination holen konnte, geht es in seiner Heimatgemeinde Warth rund. Die 183-Seelengemeinde kommt aus dem Feiern nicht mehr heraus. Und: Strolz „belastet“ das Gemeindebudget ganz ordentlich, wie die Krone berichtete.

Nach Strolz‘ Kombi-Gold war klar: Es müssen möglichst schnell Plakate her, auf denen die Gemeinde dem zweiten Olympiasieger des Orts gratuliert.

Als „Gold-Hannes“ allerdings nur sechs Tage in Peking mit Olympia-Silber im Slalom nachlegte, waren die Plakate schon wieder überholt. „Ich habe sofort neue Banner mit Gold UND Silber in Auftrag gegeben“, erzählt Bürgermeister Stefan Strolz. Warnende Stimmen, er möge doch noch warten, bis auch der Teambewerb gefahren sei, schlug der Ortschef – übrigens ein Großonkel von Johannes – in den Wind. So kam es dann am Sonntag aber tatsächlich: Strolz schnappte sich im Teambewerb sein zweites Olympia-Gold in Peking, seine dritte Medaille insgesamt. Und in Warth wurde sofort das dritte Gratulationsplakat entworfen und in Auftrag gegeben.

„Unser Mothe – hey, hey, hey!“

Matthias Mayers Heimatgemeinde Afritz feierte den Rekord-Olympioniken gebührlich: Angekündigt war eine Feier „im kleinen Kreis“ – doch letztendlich war mindestens das halbe Dorf auf den Beinen. Und so konnte sich Matthias Mayer, seit Kurzem dank Gold und Bronze in Peking erfolgreichster alpiner Österreicher bei Olympia, vor Gratulationen kaum erwehren.

„Unser Mothe, unser Mothe, hey hey hey!“, lautet der Schlachtruf, der den Afritzern wohl noch mehrere Tage lang in den Ohren liegen wird. Intoniert wurde er am Samstagvormittag von so ziemlich allen, von Kindergartenkindern über Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr bis hin zu diversen Sport- und Traditionsvereinen aus dem Tal. Sie standen Spalier bei Mayers Triumphzug, der ihn quer durch den Ort bis auf den Matthias-Mayer-Platz führte, der seit seinem ersten Olympiasieg im Jahr 2014 so heißt.

– E.AYAZ

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